KoblenzRheinland-Pfalz

Treffen in Ramstein: Ukraine-Kontaktgruppe berät über dringend benötigte Militärhilfe

In Ramstein berät die Ukraine-Kontaktgruppe, bestehend aus Verteidigungsministern und Militärs aus rund 50 Staaten, über dringende Militärhilfe für die Ukraine im Kampf gegen die russische Invasion, während der ukrainische Präsident Selenskyj zusätzlich Treffen mit Bundeskanzler Scholz in Frankfurt und weiteren europäischen Führern hat, um die Unterstützung zu intensivieren.

Am US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz treffen sich heute Verteidigungsminister und Militärvertreter aus rund 50 Ländern, um über die zunehmende militärische Unterstützung für die Ukraine zu beraten. Dies geschieht vor dem Hintergrund des anhaltenden russischen Angriffskriegs, der seit dem 24. Februar 2022 das Nachbarland der Ukraine erschüttert. An diesem Treffen, das bereits das 24. seiner Art ist, nehmen auch Nicht-NATO-Staaten teil, um eine umfassende Diskussion über die militärischen Herausforderungen Kiews zu führen.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat die Ukraine-Kontaktgruppe, die neben den USA auch Deutschland umfasst, zu diesem wichtigen Austausch eingeladen. Laut einem Bericht des „Spiegel“ wird auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an den Gesprächen teilnehmen. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, mit der Unterstützung für die Ukraine vorangetrieben werden muss. Parallel zu diesem Treffen wird Selenskyj am Nachmittag mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz in Frankfurt am Main sprechen, um weitere Schritte zu besprechen.

Stärkung der Luftabwehr im Fokus

Ein weiteres wichtiges Element der Gespräche wird die militärische Kooperation mit anderen europäischen Ländern sein. So hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bereits ein neues militärisches Hilfspaket in Aussicht gestellt, das konkrete Beiträge zur Unterstützung der Ukraine umfasst. Auch Rumänien hat sich bereit erklärt, ein Patriot-Flugabwehrsystem zur Verfügung zu stellen, was von Selenskyj als bedeutender Beitrag zum Schutz gegen russische Angriffe gewürdigt wurde.

Darüber hinaus hat das britische Verteidigungsministerium angekündigt, 650 Flugabwehrraketen im Wert von über 162 Millionen Pfund an die Ukraine zu liefern. Verteidigungsminister John Healey wird dieses Paket während des Treffens auf Ramstein vorstellen und zeigt damit die anhaltende Unterstützung Großbritanniens für die Ukraine in diesen schwierigen Zeiten. Die Lieferung umfasst sogenannte Lightweight Multirole Missiles, die vielseitig eingesetzt werden können und zur Abwehr von Drohnen sowie gepanzerten Fahrzeugen beitragen sollen.

Die militärischen Entwicklungen in der Ukraine sind zum gleichen Zeitpunkt, als die Gespräche auf Ramstein stattfinden, besorgniserregend. In der Nacht meldete die ukrainische Luftwaffe zahlreiche Angriffe mit Kampfdrohnen und Raketen. Berichte aus verschiedenen Städten, darunter Charkiw und Winnyzja, schildern Explosionen und Brände, während sich die ukrainischen Streitkräfte auch an der russischen Grenze aktiv zeigen, indem sie Gegenschläge gegen die Stadt Schebekino durchführen.

Mit diesen jüngsten militärischen Aktivitäten entfaltet die Ukraine eine aggressive Verteidigungsstrategie, um den Druck auf die russischen Streitkräfte zu erhöhen. Der Gouverneur der Region Belgorod meldete, dass die ukrainischen Angriffe auf Schebekino Privathäuser und Gewerbeflächen betroffen haben, was die Intensität des Konflikts verdeutlicht. Während die Ukraine sich auf den Verteidigungskampf konzentriert, liegen die Hoffnungen auf Unterstützung aus dem Ausland, die sowohl in Bezug auf materielle als auch strategische Hilfe von entscheidender Bedeutung ist.

Selenskyj hat in mehreren seiner Ansprachen die Notwendigkeit betont, schnelle Entscheidungen der internationalen Partner zu treffen. „Wenn Entscheidungen schnell getroffen werden, hat Russland keine Zeit, sich anzupassen“, erklärte er. Diese Strategie soll nicht nur die Effektivität des ukrainischen Widerstands maximieren, sondern auch den internationalen Zusammenhalt stärken, während die Welt weiterhin nach den Prinzipien des Völkerrechts strebt.

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