Rosenheim

OB März im Interview: Herausforderungen und Hoffnungen für Rosenheim

Oberbürgermeister Andreas März hat im Interview über die aktuellen Herausforderungen in Rosenheim, darunter die Wohnungsnot, die Kita-Platz-Situation und die Integration geflüchteter Menschen gesprochen, während das Herbstfest bereits in vollem Gange ist und er die Notwendigkeit von Nachbesserungen in der städtischen Infrastruktur betont.

Rosenheim ist bekannt für sein Herbstfest, das gerade in vollem Gange ist. Doch während die Stadt sich in Feierlaune befindet, bleibt das politische Leben nicht stehen. Oberbürgermeister Andreas März, der gut gelaunt im traditionellen Outfit über das Fest schlendert, gibt in einem exklusiven Interview Einblicke in die aktuellen Herausforderungen der Stadt.

Das Gespräch beginnt entspannt. März spricht über seine persönlichen Vorlieben beim Herbstfest, das Familienfest, das für ihn einen hohen Stellenwert hat. Dennoch schwenkt das Thema schnell zu den dringenden Problemen, die Rosenheim derzeit betreffen. Eine der drängendsten Fragen betrifft die Unterbringung geflüchteter Menschen. Der Oberbürgermeister erklärt, dass Rosenheim aktuell einen Zuweisungsstopp hat, der bis Oktober gilt. Dies sei eine notwendige Maßnahme, um die Situation in der Stadt unter Kontrolle zu halten.

Wohnen und Kitaplätze – Ein dringendes Problem

Ein weiteres zentrales Thema in der Diskussion sind die fehlenden Kitaplätze. Trotz der Anstrengungen, zusätzliche Fachkräfte zu gewinnen, hat dies nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Viele Kindergartenplätze werden fehlen, was für betroffene Familien eine bedeutende Herausforderung darstellt. März erklärt, dass aktuell etwa 200 Kinder keinen Kitaplatz bekommen können, was im Vergleich zu den Gesamtzahlen nicht unmittelbar alarmierend erscheint, jedoch die Dringlichkeit des Problems verdeutlicht.

Um mit diesem Fachkräftemangel umzugehen, hat das Stadtmanagement versucht, eine Marketingkampagne zu starten. Diese hatte allerdings nur begrenzten Erfolg. Die Realität sieht so aus, dass sich vor allem Bewerber aus der Region melden und wenig Interesse von externen Fachkräften vorhanden ist. Der Oberbürgermeister sieht deshalb Handlungsbedarf und erkennt, dass einfache Lösungen für diese komplexen Probleme nur schwer zu finden sind.

Ein weiteres großes Thema in der Stadt ist der Wohnungsbau. In den letzten Monaten hat Rosenheim verstärkt in neue Wohnprojekte investiert, um dem akuten Wohnraummangel zu begegnen. März berichtet optimistisch über Fortschritte im Wohnungsbau, insbesondere auf der Baywa-Wiese und in Oberwöhr. Dennoch bleibt die Frage, ob ausreichender, sozial geförderter Wohnraum geschaffen wird, um den Bedürfnissen der Bürger gerecht zu werden. Der Fokus soll dabei auf der mittleren Einkommensklasse liegen, die besonders unter dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum leidet.

Insgesamt zeigt sich der Oberbürgermeister zuversichtlich, was die bauliche Entwicklung Rosenheims betrifft. Während er das Verkehrsproblem und die Herausforderungen im ÖPNV anspricht, betont er die Notwendigkeit einer effektiven Kommunikation mit den Bürgern. Dies wird besonders deutlich, wenn er sich zu den Kritikpunkten am Stadtverkehr äußert. Nach dem Kauf des Stadtverkehrs sei die direkte Kommunikation mit dem Geschäftsführer des Unternehmens erheblich verbessert worden, was positive Effekte auf die Planung und den Service habe.

Im Kontext des aktuellen Geschehens, einschließlich der Herausforderungen, die sich aus der Flüchtlingssituation ergeben, fordert März mehr Gelassenheit in der Diskussion. Er sieht die Notwendigkeit, zusammenzukommen und über Lösungen zu sprechen, anstatt alles sofort infrage zu stellen. Das Gespräch endet mit einem Plädoyer für mehr Ruhe und Besonnenheit, um die Herausforderungen gemeinsam anzugehen und Lösungen zu finden, die der Stadt Rosenheim langfristig zugutekommen.

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