Rosenheim

Rätsel um verschwundene Buchenstämme: Alpenbock in Gefahr

Im September 2023 wurden im Priental, Landkreis Rosenheim, rund 50 Buchenholzstämme, die als Brutstätte des stark gefährdeten Alpenbocks dienten, gestohlen, was den Schutz dieser seltenen Insektenart erheblich gefährdet.

Die Entwendung von Totholz im Priental, Landkreis Rosenheim, hat umweltbewusste Bürger und Naturschutzbehörden alarmiert. Der Holzstapel, der stark gefährdeten Alpenböcken als Brutstätte diente, wurde in diesem Jahr gestohlen. Diese Situation wirft bedeutende Fragen über den Schutz seltener Insekten und deren Lebensräume auf.

Die Bedeutung von Totholz für das Ökosystem

Totholz spielt eine entscheidende Rolle in den Wäldern, insbesondere für die Fortpflanzung und Entwicklung von vielen Insektenarten. Der Alpenbock, ein auffällig blauer Käfer, benötigt Buchenholz, um seine Eier abzulegen. Die Larven schlüpfen nach zwei bis vier Jahren und haben mit der zunehmenden Abholzung von Wäldern immer weniger Chancen, ungestört zu gedeihen. Über die Jahre hinweg kommt es zu einem Rückgang der Brutplätze für den Alpenbock, was die Art gefährdet.

Der Diebstahl im Priental

Im September 2023 bemerkten Wanderer zwischen Aschau im Chiemgau und Sachrang, dass vier Alpenbock-Weibchen an einem Holzstapel beim Eiablageprozess beobachtet wurden. Die Untere Naturschutzbehörde Rosenheim hatte diesen Holzstapel, der durch die Freiherr von Cramer-Klett-Verwaltungsgesellschaft erworben wurde, gezielt zum Schutz des Alpenbocks angekauft. Im Juni 2023 wurde jedoch der Verlust von etwa 50 der 140 Stämme festgestellt, was die Behörden vor große Herausforderungen stellt. Der Verbleib der entwendeten Hölzer bleibt bisher ungeklärt.

Wachsamkeit und Engagement für den Naturschutz

Der Fall zeigt, wie wichtig Wachsamkeit in der Natur ist. Der Verlust solcher Brutstätten hat nicht nur Auswirkungen auf die Artenvielfalt vor Ort, sondern auch auf das gesamte Ökosystem. Die Polizei in Prien hat Hinweise zu den entwendeten Stämmen entgegengenommen, um den Verbleib der Hölzer zu klären.

Glücklicherweise Fortschritte beim Artenschutz

Am Ende Juli 2024 wurde ein weiteres Alpenbock-Weibchen bei der Eiablage an den verbleibenden Stämmen gesichtet, was einen kleinen Lichtblick für den Erhalt der Art darstellt. Vor Ort informiert ein Schild die Besucher über die Bedeutung des Alpenbocks und dessen Lebensraum. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um das Bewusstsein für bedrohte Arten zu schärfen und das Engagement für deren Schutz zu stärken.

Aufruf zur Unterstützung des Naturschutzes

Die Geschehnisse im Priental verdeutlichen die Dringlichkeit, sich für den Erhalt seltener und gefährdeter Arten einzusetzen. Jede Unterstützung im Naturschutz trägt dazu bei, das Überleben solcher Arten zu sichern. Um den Alpenbock und seine Lebensräume zu schützen, ist die Einhaltung von Naturschutzrichtlinien unerlässlich. Es bleibt zu hoffen, dass die Bürger weiterhin ein Auge auf die Natur haben und aktiv zur Erhaltung unserer heimischen Fauna beitragen.

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