Im September 2023 haben die Einwohner von Lichtenhagen einen besonderen Grund zur Freude. Mit einem großen Stadtteilfest feierten sie das 50. Jubiläum der ersten Einzüge in ihren Stadtteil. Lisa Radl, die Quartiersmanagerin, stellte fest: „Denn im Jahr 1974, also vor genau 50 Jahren, zogen die ersten Einwohner in die gerade fertiggestellten Wohnungen.“ Die Feierlichkeiten am Samstag, dem 21. September, versprechen ein unvergessliches Erlebnis im Rostocker Nordwesten.
Die Geschichte der besonderen Nachbarschaft beginnt am 8. November 1973, als der Grundstein für den neuen Stadtteil gelegt wurde. Dieser wurde in der heutigen Parchimer Straße errichtet und stellte die dritte moderne Wohngegend in Rostock dar, die für rund 20.000 Menschen ausgelegt war. In der damaligen DDR war Lichtenhagen ein Vorzeigemodell für erfolgreiche Stadtplanung. Der Lichtenhäger Brink, der zentrale Platz des Stadtteils mit Brunnenanlagen und Kunst, bildete das Herzstück dieser Gemeinschaft. Bereits Ende 1974 lebten dort 1500 Menschen, die die neuen Wohnmöglichkeiten in der Großwohnsiedlung schätzten.
Aktuelle Entwicklungen im Stadtteil
Trotz reger Feierlichkeiten und einer lebendigen Geschichte steht Lichtenhagen vor neuen Herausforderungen. Es besteht ein erheblicher Bedarf an Sanierungen und Verbesserungen. Die Verantwortlichen haben jedoch bereits konkrete Maßnahmen in Angriff genommen. Ein Verkehrsentwicklungsplan befindet sich in der Ausarbeitung, welcher die Straßen und Gehwege modernisieren soll. Auch im Wohnungsbau gibt es Fortschritte: In der Möllner Straße hat die Wohnungsgesellschaft Wiro knapp 320 neue Wohnungen geschaffen. Hinzu kommt der Bau einer neuen Zoll-Fachhochschule sowie die Planungen für einen Bürgerpark, die den Stadtteil weiter aufwerten sollen.
Die Bevölkerung ist voller Vorfreude auf die Feierlichkeiten und die zahlreichen Angebote, die der Lichtenhäger Brink am 21. September bereithält. Von 11 bis 17 Uhr verwandelt sich der Platz in eine Festmeile, die alles bietet: Ein vielfältiges Bühnenprogramm und eine Vielzahl von Mitmachaktionen für die ganze Familie. Paintings, Bastel- und Nähangebote, Kinderschminken, eine Hüpfburg, Surfboard-Animation und ein riesiger Kicker stehen auf dem Plan. Diese Veranstaltung wird in enger Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat, dem Quartiersmanagement, der Freiwilligen Feuerwehr Groß Klein und weiteren Akteuren aus dem Stadtteil durchgeführt.
Bürgerprojekt 2024: Mitbestimmung der Anwohner
Ein weiteres Highlight des Festes ist die Chance für die Bewohner, über wichtige Projekte für ihren Stadtteil abzustimmen. Die Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (RGS) wird einen Stand anbieten, an dem die Bürger ihr Votum abgeben können. Laut RGS-Sprecherin Jana Stranghöner stehen jedes Jahr 50.000 Euro für bauliche Maßnahmen zur Verfügung, die mithilfe von Vorschlägen der Einwohner umgesetzt werden. Die Bürger sind im gesamten September eingeladen, ihre Stimmen abzugeben und somit aktiv an der Weiterentwicklung Lichtenhagens mitzuwirken.