In Rostock bahnt sich eine bedeutende Veränderung für die Beschäftigten in der Gebäudereinigung an. Die IG Bau Mecklenburg, die Gewerkschaft für die Reinigungsbranche, hat klare Forderungen aufgestellt, die eine Erhöhung der Löhne um drei Euro pro Stunde beinhalten. Damit könnte der Mindestlohn in dieser Branche auf 16,50 Euro ansteigen. Ein Schritt, der das Einkommen von Reinigungskräften in Rostock erheblich verbessern könnte.
Jörg Reppin, der Vorsitzende der IG Bau Mecklenburg, äußerte sich zur geplanten Lohnerhöhung und hob hervor, dass dies der Betrag sei, den die meisten Reinigungskräfte in Rostock bereits verdienen. „Es ist die Zeit, den Arbeitern, die Unterfangen wie das Sauberhalten von Büros, Schulen und Pflegeeinrichtungen durchführen, einen fairen Lohn zu zahlen“, erklärte er. „Eine Gebäudereinigerin könnte bei Vollzeitarbeit auf etwa 2790 Euro brutto im Monat kommen“, fügte er hinzu. Doch viele von ihnen arbeiten nur in Teilzeit und das oft zu unkonventionellen Zeiten, was die Situation zusätzlich erschwert.
Herausforderungen in der Reinigung
Die Arbeit in der Reinigungsbranche wird oft als „Knochenjob“ beschrieben. Die körperliche Anstrengung in Verbindung mit gelegentlichem Zeitdruck und den oft unangenehmen Umständen, mit denen Reinigungskräfte konfrontiert sind, speziell in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, stellt eine enorme Belastung dar. „Es wird höchste Zeit, dass angemessene Löhne gezahlt werden“, bemerkte Reppin, während er auf die vielen Beschäftigten hinwies, die während der Inflation keine Lohnerhöhungen erhalten haben.
Die rund 2800 Mitarbeiter in der Gebäudereinigung Rostocks, darunter viele Mini-Jobber, haben für eine lange Zeit auf eine Lohnerhöhung gewartet. „Die Zeiten, in denen sich Reinigungskräfte am Ende der Lohnkette anstellen, sind vorbei“, betonte er. Nicht nur die erfahrenen Arbeiter, sondern auch die Auszubildenden sollen von den neuen Regelungen profitieren.
Forderungen für Auszubildende
Die IG Bau hat auch gefordert, dass Auszubildende im ersten Jahr einen Anstieg ihrer Vergütung um 150 Euro pro Monat erhalten. Das bringt die monatliche Vergütung für Azubis im ersten Jahr auf 1050 Euro und auf 1500 Euro im dritten Jahr, was einen Anstieg von 300 Euro bedeutet. Diese Forderung zeigt, dass die Gewerkschaft nicht nur an die aktuellen Beschäftigten denkt, sondern auch gezielt in die Zukunft investiert, um den Beruf für nachfolgende Generationen attraktiver zu gestalten.
Die Verhandlungen zwischen der IG Bau und dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks werden am Mittwoch, dem 11. September, in die nächste Runde gehen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit diese Vorschläge umgesetzt werden können und ob die Reinigungskräfte bald von besseren Löhnen profitieren. Die Entwicklungen in Rostock könnten ein wichtiger Schritt in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Reinigungsbranche in Deutschland insgesamt sein.