Willi Korte, ein renommierter deutscher Historiker und Jurist, äußert scharfe Kritik an den neuen Rückgaberegelungen für Nazi-Raubkunst, die von Kulturstaatsministerin Claudia Roth eingeführt wurden. Korte befürchtet, dass die bayerische Kulturverwaltung die Rückgabe von drei bedeutenden Kunstwerken, darunter Pablo Picassos Bronzeskulptur „Fernande“ und zwei Gemälde von Paul Klee, absichtlich verzögert. Diese Werke gehören den Erben des Kunsthändlers Alfred Flechtheim, die bereits Druck auf die Behörden ausüben.
Die neue Regelung sieht vor, die bisherige „Beratende Kommission“ durch noch zu bildende Schiedsgerichte zu ersetzen. Korte ist skeptisch und glaubt, dass dies die Chancen der Antragsteller verringert, da die Schiedsgerichte möglicherweise weniger restitutionsfreundlich agieren könnten. Bayerns Kunstminister Markus Blume hingegen sieht die Schiedsgerichte als einen „großen Schritt“ in die richtige Richtung, der es ermöglichen soll, auch ohne die Zustimmung der Museen Entscheidungen zu treffen. Doch die Zeit drängt: Die Erbenfamilien könnten aufgrund der Verzögerungen und Unklarheiten in der Übergangsphase auf der Strecke bleiben. Die Unsicherheit über die Anzahl und den Zeitrahmen der Schiedsgerichte könnte zu einem Stillstand in der Restitutionsdebatte führen, was Korte als besorgniserregend empfindet. Weitere Details zu dieser Thematik finden sich in einem Artikel auf www.br.de.