25.07.2024, 16:03 Uhr
Widerstand in der Kulturszene
Die aktuelle Diskussion um die Kürzungen im Bundeskulturhaushalt 2025 hat bei vielen Akteuren der freien darstellenden Künste Besorgnis ausgelöst. Während der Bundeskulturhaushalt insgesamt um 2,2 Milliarden Euro steigen soll, wird die Verteilung der Gelder stark kritisiert, insbesondere weil einige Bereiche von erheblichen Kürzungen betroffen sind.
Die Auswirkungen auf die Internationalen Produktionshäuser
Eines der gravierendsten Beispiele sind die Internationalen Produktionshäuser, die bislang eine Förderung von fünf Millionen Euro erhielten. Im kommenden Jahr droht ihnen eine völlige Streichung dieser Mittel. Diese Entscheidung widerspricht den im Koalitionsvertrag getroffenen Vereinbarungen, in denen die Stärkung dieser Institutionen als innovativer Partner in der Kunst dargestellt wird.
Appell der Akteure
Das Bündnis internationaler Produktionshäuser, zu dem unter anderem das HAU Hebbel am Ufer in Berlin und das Tanzhaus NRW in Düsseldorf gehören, hat sich zusammengeschlossen, um diesem Einschnitt entgegenzuwirken. In einem gemeinsamen Schreiben appellieren sie an die Kulturpolitiker im Bundestag, die drohenden Kürzungen zu überdenken. „Wir tragen zu einer lebendigen, demokratischen Öffentlichkeit bei und stehen für eine Vielzahl an kreativen Konzepten und Formaten“, betonen die Intendant:innen der betroffenen Häuser.
Kürzungen in allen Bereichen
Die Kürzungen sind jedoch nicht auf die internationalen Produktionshäuser beschränkt. Auch die Bundeskulturfonds, die Projekte der freien Szene fördern, müssen mit einem drastischen Rückgang der Mittel rechnen – von derzeit 32 Millionen Euro auf nur noch 18 Millionen Euro. Es wird angeführt, dass die vor einem Jahr erfolgte Erhöhung der Fördermittel der freien Szene fortgeführt werden sollte. Die Kulturfonds-Vertreter sind erstaunt über diese plötzlichen Änderungen, insbesondere nachdem neue Förderlinien und Programme in Zusammenarbeit mit Ländern und Kommunen eingeführt wurden.
Wichtigkeit für die Gemeinschaft
Die Diskussion um den Bundeskulturhaushalt 2025 zeigt auf, wie wichtig die finanzielle Unterstützung der freien Szene für die kulturelle Vielfalt in Deutschland ist. Diese Häuser spielen eine zentrale Rolle in der kreativen Landschaft des Landes und tragen dazu bei, Kunst für ein breites Publikum zugänglich zu machen. Die Streichung von Fördergeldern könnte nicht nur die Existenz dieser Institutionen gefährden, sondern auch die kulturelle Landschaft in Deutschland erheblich einschränken. Daher ist es essenziell, dass die politischen Entscheidungsträger die Forderungen der Betroffenen ernst nehmen und eine Lösung finden, die den Erhalt einer lebendigen und vielfältigen Kulturszene gewährleistet.
– NAG