Die neueste Entwicklung auf der Insel Rügen hat für Gesprächsstoff gesorgt – und das nicht gerade im positiven Sinne. Nach wochenlangen Beschwerden über den neuen Parkplatz an der B96, der überraschenderweise ohne Toiletten ausgestattet war, wurden nun endlich mobile Toilettenbereiche aufgestellt. Dieses Problem, das von vielen als nahezu absurd betrachtet wurde, hat nach einer Dragonade von 2,6 Millionen Euro an Investitionen für den Parkplatz zu einem massiven Aufschrei unter Urlaubern und lokalen Politikern geführt.
Die Situation auf Rügen hatte ein beachtliches Ausmaß angenommen, als der Parkplatz im Juli 2024 eröffnet wurde, etwa acht Jahre nach dem Bau der neuen Schnellstraße. Doch während Autofahrer erwartet hatten, grundlegende Annehmlichkeiten wie Toiletten zu finden, fehlte es an diesen wichtigen Einrichtungen komplett. Dies war besonders problematisch, da der Parkplatz an einer stark frequentierten Hauptverkehrsstraße der Insel liegt. Für viele Autofahrer hieß es dringend: Entweder ein Verzicht auf die Hygiene oder die notgedrungene Entscheidung, sich im Straßengraben zu erleichtern. Ein Umstand, der die Diskussion über die Ausstattung von Rastplätzen auf eine neue Ebene hob.
Reaktionen auf die Kritik
In der Folge der massiven Beschwerden ließ die Straßenbaubehörde des Landes nun vier mobile Miettoiletten aufstellen. Ein Sprecher der Behörde bestätigte dies und versicherte, dass die Maßnahmen zur Verbesserung der Situation eingeleitet wurden. Dennoch bleibt die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass bei einem derart großen Projekt eine grundlegende Annehmlichkeit wie eine Toilette vergessen wurde. Die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES), verantwortlich für den Bau, wies jedoch alle Verantwortung von sich und verwies auf die planrechtlichen Vorgaben. Tatsächlich …
Ein Tipp des ADAC bringt die Problematik auf den Punkt: An autobahnähnlichen Bundesstraßen müssen Rastanlagen mit Toiletten ausgestattet sein. Der Parkplatz an der B96 auf Rügen wird jedoch nicht als autobahnähnlich klassifiziert, was bedeutet, dass kein gesetzlicher Zwang zur Bereitstellung von Toiletten besteht. Was für die Planer als technische Maßnahme galt, wurde für viele Reisende zur schmerzhaften Realität.
Umso bemerkenswerter ist die tatsächliche Übernahme der Verantwortung durch die Straßenbaubehörde nach der großen Welle der öffentlichen Kritik. Die Behörde kündigte bereits Mitte August an, die Notwendigkeit weiterer Nachbesserungen zu prüfen, nachdem die Empörung über die mangelhafte Ausstattung in der Region immer lauter wurde. Zur finanziellen Seite der mobilen Toiletten äußerte sich die Behörde bisher allerdings nicht.
Die Straßenbaubehörde scheint sich nun auf die Lösung des Problems zu konzentrieren, doch die Debatte um die Planung und Ausstattung von Rastplätzen wird voraussichtlich weitergehen. Wie es aussieht, bleibt Rügen im Fokus, wenn es um Fehlplanungen und klare Versäumnisse in der Infrastrukturentwicklung geht. Ein Ferienaufenthalt auf der traumhaften Ostseeinsel hätte für viele Reisende sicher ein ganz anderes Bild abgegeben, wären diese grundlegenden Einrichtungen nicht zum Stolperstein geworden.