Saale-Holzland-Kreis

Tiergartenfest Eisenberg: Tradition, Spaß und Stachelschwein-Taufe

Am 24. und 25. August findet im Tiergarten Eisenberg das traditionelle Tiergartenfest statt, bei dem Besucher spannende Höhepunkte wie Tombola, Tierkindtaufe und Ponyreiten erleben können, während die Temperaturen über 30 Grad steigen und das Fest die Entwicklung des Tierschutzes seit der DDR widerspiegelt.

Eisenberg. Der Tiergarten in Eisenberg, ein beliebter Ort für Tierliebhaber, bereitet sich auf ein aufregendes Wochenende vor. Mit dem bevorstehenden Tiergartenfest, das am 24. und 25. August stattfindet, erwarten die Organisatoren zahlreiche Besucher. Viele erinnern sich noch gut an die Festlichkeiten aus der Zeit der DDR, die jedoch in diesem Jahr einige bemerkenswerte Veränderungen aufweisen.

Mathias Wiesenhütter, seit 1992 Tiergarten-Chef, hat sich ebenfalls auf die Feierlichkeiten vorbereitet. Angesichts der hohen Temperaturen, die für die kommenden Tage prognostiziert sind, hat er seine charakteristische Mütze beiseitegelegt. „Wir haben viel Neues für unsere Besucher hergerichtet“, sagt er, während er auf den neu gestalteten Garten und das frisch angeschaffte Spielzeug für Kinder deutet. Der parkähnliche Tiergarten bietet schattige Plätze, die einen Schutz vor der Anheatze bieten sollen, und es wird damit gerechnet, dass trotz der Hitze viele Menschen kommen werden.

Festliche Höhepunkte am Sonntag

Das Fest beginnt am Samstagnachmittag mit einem „Warm-up“, das von einem Förderverein organisiert wird. Abgerundet wird das Fest durch ein verlängertes Programm am Sonntag, das zahlreiche Attraktionen bietet. Neben Stelzenläufern freuen sich die Kinder auf die Maskottchen Hase Hoppel, Henne Thilda und den animierenden Kolo. Ein weiteres Highlight stellt die Tombola dar, bei der tolle Preise auf die Teilnehmer warten.

Ein ganz besonders emotionales Ereignis wird die Taufe eines Stachelschweinbabys sein, das am 4. Juli geboren wurde. Die Namensgebung des kleinen Wesens steht noch aus, es könnte zwischen „Stachelbeere“ und „Stachelbert“ gewählt werden. „Wir müssen erst schauen, ob es ein Männchen oder ein Weibchen ist“, erklärt Wiesenhütter und fügt hinzu, dass dies auch ohne Betäubung möglich ist. Für die Taufe wird jedoch ein präpariertes Stachelschwein als Stellvertreter eingesetzt.

Veränderungen seit der Wende

Wiesenhütter erinnert sich lebhaft an die ersten Festlichkeiten in den Jahren nach der Wende, die stark von der DDR geprägt waren. In den frühen Jahren unterstützten lokale Betriebe den Tiergarten und es gab oft bis zu 7000 Besucher. „Die Preise, die wir damals verlost haben, waren mehr als großzügig“, bemerkt er. Es wurden unter anderem Tiere und wertvolle Porzellanobjekte verlost, was heute aus tierschutztechnischen Gründen undenkbar wäre. „Die Ausstellung und die Haltung der Tiere wurden verbessert und auf die Tierschutzbestimmungen reagiert“, sagt der Tiergartenchef und betont die Wichtigkeit dieses Wandels.

Obwohl die Preise in der heutigen Tombola nicht mehr ganz so groß sind, bleibt Wiesenhütter stolz auf seine Sponsorenbasis. „Wir haben es geschafft, eine verlässliche Unterstützung aufzubauen“, fügt er hinzu. Die Zahl der Lose im Verhältnis zu den Gewinnen hat sich jedoch verändert. Statt 20.000 Losen und 10.000 Gewinnen, wie es in der Vergangenheit der Fall war, gibt es heute 3000 Lose bei 1000 Gewinnen.

Zusätzlich hat sich in der Anlage selbst einiges geändert: „Wir haben neue Anpflanzungen vorgenommen und ein wenig aufgeräumt“, berichtet Wiesenhütter. Trotz der bevorstehenden Hitzewelle ist er optimistisch, was die Besucherzahlen am Festtagswochenende angeht. „Eisenberg als Standort für unser Fest hat seinen ganz eigenen Charme und zieht die Leute an“, sagt er überzeugt.

Vielseitige Attraktionen und mehr

Das diesjährige Tiergartenfest ist ein Zeichen des Wandels, sowohl in der Organisation als auch in der Art des Spaßes, den es bietet. Mit spannenden Aktivitäten, einem besonderen Augenmerk auf Tierschutz und einem warmen Ambiente, ist es der perfekte Anlass für Familien, um den Sommer in Eisenberg zu genießen. Besucher sind eingeladen, gemeinsam die aufregenden Programme zu erleben und die Tiere, die in diesen speziellen Rahmenbedingungen leben, hautnah zu entdecken.

Die Entwicklung des Tiergartens seit der Wende

Der Tiergarten in Eisenberg hat sich seit der Wiedervereinigung Deutschlands erheblich verändert. Die ersten Jahre nach 1990 waren geprägt von Umstrukturierungen, die nicht nur die Betriebe, sondern auch kulturelle Einrichtungen wie den Tiergarten betrafen. Viele Tiergärten in der ehemaligen DDR litten unter finanziellem Druck und einem Rückgang der Besucherzahlen, was eine Anpassung der Angebote notwendig machte.

Während die frühen Tiergartenfeste stark von den Traditionen der DDR beeinflusst waren, spiegelt sich heute ein Fokus auf Tierschutz und die Erhaltung seltener Arten wider. Anstatt Tiere zu verlosen, wird nun mit Bildungsprogrammen und interaktiven Erlebnissen gearbeitet, die den Kindern und Erwachsenen denstellbringenden Aspekt des Tierschutzes näherbringen. Mathias Wiesenhütter, der den Tiergarten seit 1992 leitet, hat diese Transformation aktiv mitgestaltet.

Besucherzahlen und Trends

Aktuelle Besucherzahlen zeigen, dass das Interesse an zoologischen Einrichtungen in Deutschland im Allgemeinen steigt. Laut dem Verband der Zoologischen Gärten (VDZ) haben die Tiergärten im Jahr 2022 insgesamt mehr als 21 Millionen Besucher verzeichnet, was einem Anstieg von 8% im Vergleich zu 2021 entspricht. Diese positive Entwicklung ist auch ein Resultat von verstärkten Bildungsprogrammen und Engagement für den Artenschutz, wodurch immer mehr Menschen animiert werden, Tiergärten zu besuchen.

Besondere Entwicklungen im Eisenberger Tiergarten sind die Bemühungen um nachhaltige Praktiken und die Förderung von regionalen Arten. In diesem Zusammenhang hat der Tiergarten Eisenberg auch verschiedene Projekte zur Wiederansiedlung bedrohter Tierarten initiiert.

Ein weiterer Aspekt, der zur Attraktivität des Tiergartens beiträgt, sind die regelmäßigen Veranstaltungen, wie das bevorstehende Tiergartenfest, das nicht nur lokale Familien anzieht, sondern auch überregionale Besucher anlockt. Die Kombination aus Unterhaltung, Bildung und dem Austausch über Tierschutzthemen hat das Tiergartenfest zu einem beliebten Event in der Region etabliert.

Politische und soziale Rahmenbedingungen

Die Förderung von Tierparks und Zoos wurde in den letzten Jahren zunehmend politisch gestärkt, da die Gesellschaft einen wachsenden Wert auf Tierschutz und naturnahe Bildung legt. Bundesweit gibt es zahlreiche Initiativen, die die Zusammenarbeit von Alleen und Tiergärten sowie dessen finanzielle Unterstützung fordern. Diese politischen Maßnahmen kommen auch dem Tiergarten in Eisenberg zugute, was den Veranstaltern die Planung umfangreicherer Events ermöglicht.

Laut dem Bundesumweltministerium ist der Schutz von Biotopen und deren Artenvielfalt eine der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Der Tiergarten Eisenberg hat sich aufgrund seiner Bildungsarbeit und der aktiven Teilnahme an programs zur Rettung seltener Haustierarten in der Region einen Namen gemacht. Die Verbindung von Unterhaltung und Aufklärung ist für Familien besonders attraktiv und wird auch beim kommenden Tiergartenfest im Fokus stehen.

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