Saalekreis

Schutz für Weißstörche: Nabu fordert Maßnahmen gegen Plastikmüll in Merseburg

Nach der Entdeckung einer gefährlichen Deponie bei Merseburg, in der Weißstörche nach Futter suchen und dabei mit Plastikmüll bedroht sind, ruft der Naturschützer Karsten Peterlein die Bevölkerung zur Mithilfe auf, um weitere gefährliche Orte zu identifizieren und das qualvolle Sterben dieser geschützten Tiere zu verhindern.

Merseburg/MZ. – Die jüngste Entdeckung einer Deponie in Merseburg, auf der Weißstörche nach Nahrung suchen, hat besorgniserregende Fragen über den Schutz dieser geschützten Vogelart aufgeworfen. Karsten Peterlein vom Naturschutzbund (Nabu) appelliert an die Bevölkerung, weitere Hinweise über mögliche gefährliche Deponien einzureichen. „Wir sollten nicht annehmen, dass dies die einzige Deponie in der Region ist, die die Weißstörche anzieht,“ erklärte er der MZ.

Störche in Gefahr: Der Alltag der Vogelbeobachter

Peterlein beobachtete in kürzester Zeit insgesamt neun Weißstörche, die auf der Kompostdeponie nach Nahrung suchten. Diese Beobachtungen wurden erst durch Hinweise von aufmerksamen Lesern der MZ möglich. Die Kompostdeponie ist nicht nur ein Ort der Nahrungsaufnahme, sondern birgt auch erhebliche Gefahren für die Störche. Gummis und Plastikfolien sind potenzielle Todesfallen, die Peterlein während seiner drei Tage langen Beobachtungen eindeutig sichtete.

Die Umweltrisiken: Plastikmüll und seine Folgen

Die Störche verwechseln Gummibänder mit Regenwürmern und füttern diese dann ihreren Jungtieren, was zu einer ernsten Bedrohung führen kann. Außerdem nutzen die Tiere Plastikfolien zum Nestbau. Diese Folien haben jedoch fatale Auswirkungen: Bei starkem Regen kann es passieren, dass Regenwasser nicht abfließt, was bereits zum Ertrinken von Jungstörchen in den Nestern geführt hat. Um das Ausmaß dieser Bedrohung zu reduzieren, sammelte Peterlein die gefährlichen Abfälle auf.

Kommunale Verantwortung: Was ist zu tun?

Anstatt passiv abzuwarten, fordert Peterlein ein Eingreifen der zuständigen Behörden. „Um das leidvolle Sterben von Weißstörchen zu verhindern, sollten solche Kompostdeponien mit Gitterkonstruktionen gesichert sein, damit die Vögel nicht in der Lage sind, heranzufliegen. Immerhin genießen diese Tiere einen hohen Schutzstatus,“ merkt der Vogelschützer an. Er hat eine detaillierte Dokumentation an die Naturschutzbehörde gesendet und hofft auf zeitnahe Maßnahmen.

Diese Vorfälle werfen ein Licht auf die dringenden Herausforderungen, mit denen Natur- und Umweltschutzorganisationen konfrontiert sind. Der Schutz der Artenvielfalt erfordert eine kontinuierliche Wachsamkeit und das Engagement der gesamten Gemeinde. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Kritik gehört wird und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um die lebenswichtigen Lebensräume dieser geschützten Vogelart zu sichern.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"