Saarbrücken

50 Jahre Gebietsreform: Stadtführungen durch Saarbrückens Geschichte

Im Rahmen des Aktionsjahres „50 Jahre. 20 Teile. 1 Stadt.“ führt die Landeshauptstadt Saarbrücken am 30. August und 1. September 2024 kostenlose Rundgänge durch verschiedene Stadtteile durch, um die Auswirkungen der Gebiets- und Verwaltungsreform von 1974 auf die Stadtentwicklung und deren Geschichte zu feiern.

Im Rahmen des Jubiläums „50 Jahre. 20 Teile. 1 Stadt.“ führt die Landeshauptstadt Saarbrücken spannende Stadtteilführungen durch. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Gebiets- und Verwaltungsreform von 1974 wird die Entwicklung der Stadtteile nähergebracht, und die Bürger sind eingeladen, mehr über ihre Heimat zu erfahren. Die Führungen sind nicht nur ein hervorragendes Mittel, um die verschiedenen Facetten der Stadt zu entdecken, sondern auch um sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen.

Die Auftaktveranstaltung findet am Freitag, den 30. August, um 17 Uhr im Bezirk Mitte statt. Der Rundgang mit dem Titel „360 Grad ums Saarbrücker Rathaus und den Rathausplatz“ wird von Gästeführer Yogi Scholt geleitet. Eingehend wird er die jüngere Geschichte der Stadt und des Rathauses St. Johann erläutern. Eine besondere Attraktion ist der Besuch des Rathausturms, der den Perspektivenwechsel der Stadtplaner und ihrer Visionen verdeutlicht. Die Teilnehmer treffen sich am Rathausplatz, wo die Entdeckungstour beginnt.

Vielfältige Stadtteilgeschichten

Am Sonntag, den 1. September, können Interessierte gleich an drei weiteren Führungen teilnehmen. Die erste führt um 10 Uhr in den Stadtteil Altenkessel im westlichen Saarbrücken. Hier steht unter dem Motto „Altenkessel – Ein Stadtteil im grünen Saarbrücker Westen“ die Entwicklung des einstigen Handwerkerdorfs Rockershausen und der ehemaligen Bergarbeiterkolonie im Fokus. Wolfgang Kiefer von der Bürgerinitiative „Unser Altenkessel – sauberer, sicherer, schöner“ wird die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Altenkesseler Rathaus empfangen und spannende Einblicke in die Transformation des Stadtteils geben.

Zur Mittagszeit, um 14.30 Uhr, nimmt der Gästeführer Karl-Ernst Kugler die Gruppe mit auf eine Reise durch die Geschichte Ensheims. Der Titel „Ensheim – grün und ruhig und ganz im Osten“ verheißt ein informatives Erlebnis. Hierbei wird erklärt, wie sich der Stadtteil im heutigen Bezirk Halberg zu einer Industriegemeinde entwickelt hat und welche Rolle der lokale Flughafen dabei spielt. Treffpunkt für diese Führung ist das Alte Rathaus.

Die letzte Führung des Tages steht ebenfalls um 14.30 Uhr an und führt durch Dudweiler. Dieser Rundgang mit dem Titel „Dudweiler – Vom Dorf zur Stadt zum Stadtteil“ startet am Dudoplatz, Ecke Trierer Straße. Diplom-Geograf Markus Philipp wird den Teilnehmenden die über eintausendjährige Geschichte Dudweilers näherbringen, einschließlich der Beziehung zum Bergbau und zu Goethes berühmtem Besuch am Brennenden Berg.

Eine Anmeldung ist für die Teilnahme an diesen Rundgängen nicht erforderlich, und sie sind kostenlos. Dies öffnet die Türen für ein breites Publikum, das Interesse an der Geschichte seiner Stadt hat.

Die Gebietsreform und ihre Bedeutung

Die Gebiets- und Verwaltungsreform von 1974 war ein entscheidender Moment für Saarbrücken, da die Stadt um 14 Stadtteile anwuchs, wodurch sich die Bevölkerung um nahezu 100.000 Einwohner erhöhte und sich die Fläche Saarbrückens fast verdreifachte. Dieses Jubiläum wird nicht nur durch die Führungen gewürdigt, sondern umfasst auch diverse Aktionen und Veranstaltungen im Laufe des Jahres, die das neu geformte Bild der Stadt weiter beleuchten.

Für alle, die sich bereits jetzt für das Jubiläumsjahr interessieren, finden sich umfassende Informationen unter der Webseite www.saarbruecken.de/50201SB. Die Führungen und die damit verbundenen Geschichten sind ein wertvolles Angebot, um das eigene Wohnumfeld kennenzulernen und die Entwicklung der Stadt zu reflektieren.

Das Jubiläum als Gelegenheit zur Entdeckung

Diese Stadtteilführungen bieten nicht nur die Möglichkeit zur Geschichtsschreibung, sondern auch zur persönlichen Entdeckung der eigenen Stadt. Sie erinnern die Bewohner daran, mit welchen Veränderungen Saarbrücken im Laufe der Jahre konfrontiert wurde und wie sich die Stadtteile zu lebendigen Gemeinschaften entwickelt haben. Ein solches Engagement für die Geschichte ist entscheidend, um die Identität der Stadtbewohner zu stärken und ein Bewusstsein für die eigene Umgebung zu fördern.

Die Bedeutung der Gebietsreform für Saarbrücken

Die Gebiets- und Verwaltungsreform von 1974 war ein entscheidender Wendepunkt in der Geschichte von Saarbrücken. Durch die Eingemeindungen von 14 Stadtteilen veränderte sich nicht nur die demografische Struktur erheblich, sondern auch die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen. Die Stadt erhielt nicht nur mehr Einwohner, sondern auch eine größere geografische Fläche, die eine Vielzahl von neuen Herausforderungen und Chancen mit sich brachte. Zum Beispiel wird der Stadtteil Burbach, der als eine der aufstrebenden Wohngegenden gilt, oft als Beispiel für die positiven Veränderungen durch die Reform angeführt.

Im Bereich der Infrastruktur entwickelte sich Saarbrücken rasant weiter. Um den gestiegenen Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden, wurden umfassende Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr und in die soziale Infrastruktur getätigt. Es entstanden neue Schulen, Kindergärten und Freizeitmöglichkeiten, die zur Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger maßgeblich beitrugen. Auch die Wirtschaft profitierte von der Reform, da neue Gewerbegebiete für Unternehmen zur Verfügung standen, was zur Schaffung von Arbeitsplätzen führte.

Stadtteilförderung und Bürgerengagement

Ein zentrales Element des Jubiläumsjahres ist der Fokus auf Bürgerengagement und die Förderung der Stadtteile. Aus verschiedenen Stadtteilen kommen zahlreiche Initiativen zusammen, die nicht nur während der Festlichkeiten, sondern auch im Alltag aktiv sind. Diese Form der Bürgerbeteiligung ist besonders wichtig, da sie die Identität der Stadtteile stärkt und die Gemeinschaft fördert. Jede Führung, die im Rahmen des Jubiläums angeboten wird, dient nicht nur der Wissensvermittlung, sondern auch der Anregung von Gesprächen und Austausch zwischen den Teilnehmenden.

Im Hinblick auf das Jubiläumsjahr hat die Stadt auch Projekte ins Leben gerufen, die die Bürger dazu ermuntern, sich aktiv an der Gestaltung ihrer Umgebung zu beteiligen. Bürgerinitiativen und lokale Vereine haben die Möglichkeit, Fördermittel zu beantragen, um Projekte in ihren Stadtteilen umzusetzen. Dies reicht von der Begrünung von öffentlichen Plätzen bis hin zu kulturellen Veranstaltungen, die das lokale Erbe feiern.

Stadtgeschichte und Tourismus

Die Führungen, die im Rahmen des Jubiläums stattfinden, sind nicht nur eine Möglichkeit, die Geschichte von Saarbrücken zu erlernen, sie fördern auch den Tourismus in der Region. Laut Statistiken des Saarland-Tourismus hat sich die Zahl der Besucher in den letzten Jahren leicht erhöht, und dabei spielen historisch-kulturelle Führungen eine entscheidende Rolle. Die Stadtverwaltung setzt auf diese Art von Veranstaltungen, um das Interesse an Saarbrücken zu steigern und gleichzeitig die lokale Identität zu stärken.

Die historischen Aspekte, die während der Touren behandelt werden, umfassen bedeutende Ereignisse und Persönlichkeiten, die das Stadtbild geprägt haben. Besucher erfahren nicht nur von den Entwicklungen der Stadt, sondern auch von ihrer Rolle in der deutschen Geschichte, insbesondere während der industriellen Revolution und den beiden Weltkriegen. Dies schafft ein tieferes Verständnis für das heutige Saarbrücken und fördert ein bedeutungsvolles kulturelles Erbe.

Für weitere Informationen über die aktuellen Veranstaltungen und Entwicklungen in Saarbrücken besuchen Sie bitte die offizielle Webseite der Stadt unter www.saarbruecken.de.

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