Die Vorfreude auf die bevorstehende Saison 2024/25 der Deutschen Radio Philharmonie ist bei ihrem Chefdirigenten Pietari Inkinen unübersehbar. In einem emotionalen Rückblick auf seine achtjährige Amtszeit kündigte er an, dass diese Spielzeit eine ganz besondere für ihn ist, da er sich im Sommer 2025 von dem Orchester verabschieden wird. Der finnische Dirigent, der sich in den Herzen vieler Musikliebhaber einen Platz erobert hat, ergreift die Gelegenheit, um seine Begeisterung für die Orchestermusik des 19. und 20. Jahrhunderts zum Ausdruck zu bringen.
Besonders stolz ist Inkinen, verschiedene Künstler mit unterschiedlichen musikalischen Hintergründen präsentieren zu können. So wird die Saison mit Gustav Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“ eröffnet, in dem der junge Bariton André Schuen zu hören sein wird. Schuen hat sich in der Vergangenheit mit den großen Liederzyklen Schuberts einen Namen gemacht und wird sicherlich das Publikum in seinen Bann ziehen. In seinem letzten Konzert als Chefdirigent wird Inkinen ebenfalls Mahlers Komposition „Des Knaben Wunderhorn“ mit der Altistin Gerhild Romberger aufführen – ein Highlight in seinem Abschiedsjahr.
Künstliche Aromen der Klassik
Die Klangvielfalt und das breite Spektrum der Werke, die in dieser Saison zu hören sein werden, sind beeindruckend. So wird der renommierte Pianist Rudolf Buchbinder nicht nur seine Meisterschaft im Klavier spielen unter Beweis stellen, sondern auch die jazzigen Klänge von Gershwins Klavierkonzert zum Leben erwecken. Die Pianistinnen Anna Vinnitskaya und Anastasia Voltchok werden das Publikum mit einem kraftvollen Rachmaninow-Feuerwerk begeistern, während Augustin Hadelich das hinreißende Tschaikowsky-Concerto präsentieren wird.
Die Leidenschaft von Inkinen für die Musik von Richard Wagner wird ebenfalls durch die Auftritte von Camilla Nylund und Andreas Schager zum Ausdruck kommen, die in der Saison am Festspielhaus Baden-Baden auftreten werden. Als gebürtiger Finne, der unter anderem bei renommierten Größen wie Leif Segerstam und Jorma Panula ausgebildet wurde, ist es auch selbstverständlich für Inkinen, Kompositionen von Jean Sibelius in seine Programme aufzunehmen. In seinem Abschiedsjahr plant er, den Sibelius-Zyklus abzuschließen und das letzte Meisterwerk „Kalevala“ zu präsentieren, eine sinfonische Dichtung, die auf dem finnischen Nationalepos basiert.
Ein weiteres Highlight der kommenden Saison ist der 200. Geburtstag von Anton Bruckner, dessen Klangsprache der Deutschen Radio Philharmonie vertraut ist. Inkinen und das Orchester werden gleich drei seiner Sinfonien in Städten wie Salzburg, Ottobeuren und Metz aufführen. Auch die Sinfonien von Dvořák werden während dieser Spielzeit nicht vernachlässigt; die Neunte, „Aus der neuen Welt“, wird nach ihrer erfolgreichen Aufführung bei SWRmusic ein weiteres Mal auf die Bühne gebracht.
Das Engagement der Deutschen Radio Philharmonie erstreckt sich über verschiedene Musikstile, von Barock bis zur zeitgenössischen Musik. Inkinen hebt den Wert ihrer Programme zur Förderung junger Talente hervor, darunter die Saarbrücker Kompositionswerkstatt und die Saarbrücker Dirigierwerkstatt. Besonders am Herzen liegt ihm das Education-Programm „Klassik Lieben Lernen“, das jungen Menschen einen Zugang zur klassischen Musik bieten soll und als Ort dient, um ihre ersten Erfahrungen mit diesem Genre zu sammeln.
Ein kreativer Partner für diese Saison ist der Komponist und Musiker Jörg Widmann, der sich mit eigenen Werken und einem besonderen Fokus auf Schumann und die Romantik in der zeitgenössischen Musik auseinandersetzen wird. Seine Begeisterung für die Werke von Komponisten wie Franz Schubert und Felix Mendelssohn schöpft Inspiration für seine eigene Arbeit und das Programm des Orchesters.
Die Deutsche Radio Philharmonie hat ihren Sitz im Großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks und im SWR Studio Kaiserslautern. Sie sind im Sendegebiet des SR und des SWR aktiv, und Inkinen betont, wie viel er in den letzten Jahren mit dem Orchester gelernt hat. Seine Abschiedsbotschaft „Hyvästi“ unterstreicht die emotionale Bindung, die er zu diesem einzigartigen Ensemble entwickelt hat.