Forsa-Chef zu den Grünen: Warum die Kanzlerkandidatur fraglich ist
In der aktuellen politischen Landschaft scheinen die Ambitionen der Grünen auf das Kanzleramt wenig realistisch zu sein. Manfred Güllner, der Forsa-Chef, äußerte Bedenken hinsichtlich der Kanzlerkandidatur der Grünen und warf einen kritischen Blick auf die Entwicklung der Partei.
Güllner betonte, dass die Grünen vor der letzten Bundestagswahl damit beschäftigt waren, Wähler aus der politischen und gesellschaftlichen Mitte anzuziehen. Allerdings seien sie heute auf ihre Kernklientel zurückgeworfen – vor allem die obere Bildungs- und Einkommensschichten in den westdeutschen urbanen Metropolen. Er machte sogar Habeck für diese Entwicklung verantwortlich und zweifelte daran, dass er in der Lage sei, Wähler aus anderen Schichten zurückzugewinnen.
Obwohl Annalena Baerbock auf die Kanzlerkandidatur verzichtet hat, gilt der Vizekanzler als Favorit für eine mögliche Kanzlerkandidatur der Grünen. Güllner hingegen zweifelt daran, ob die Partei überhaupt erneut ins Rennen um das Kanzleramt gehen sollte. Er bezeichnete es als „lächerlich“, bereits jetzt über Kanzlerkandidaten zu sprechen, insbesondere aufgrund der schlechten Umfragewerte. Statt eine direkte Kanzlerkandidatur anzustreben, empfahl er, einen Spitzenkandidaten aufzustellen, der im Falle einer günstigen Gelegenheit immer noch Kanzler werden könnte.
Die aktuellen Umstände lassen Güllner jedoch daran zweifeln, ob diese Gelegenheit überhaupt gegeben ist. Aus seiner Sicht würden die Wähler eher den Kopf über einen potenziellen Kanzlerkandidaten Habeck schütteln. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die Grünen sich in Zukunft positionieren und ob sie in der Lage sind, ihre Wählerbasis zu erweitern.
In Anbetracht dieser Einschätzung von Forsa-Chef Manfred Güllner bleibt die Frage nach der Kanzlerkandidatur der Grünen ein kontroverses und diskutiertes Thema, das die politische Landschaft Deutschlands in den kommenden Monaten prägen wird. – NAG