Saarland

Betreuungsquote im Saarland: Jüngere Kinder stark im Plus

Die Betreuungsquote von Kindern unter drei Jahren im Saarland ist seit der Einführung des Rechtsanspruchs auf eine Kinderbetreuung im Jahr 2013 um fast neun Prozentpunkte gestiegen, während gleichzeitig bei älteren Kindern zwischen drei und fünf Jahren ein Rückgang von nahezu zehn Prozent verzeichnet wurde, was die Herausforderungen in der Kinderbetreuung verdeutlicht.

Stand: 31.07.2024 13:10 Uhr

Betreuungsquote im Vergleich

Im Saarland ist die Betreuung von unter dreijährigen Kindern in den letzten zehn Jahren signifikant angestiegen. Aktuell besucht jedes dritte Kind dieser Altersgruppe eine Betreuungseinrichtung – ein deutlicher Fortschritt im Vergleich zu den Vorjahren. Diese Entwicklung ist ein Ergebnis des seit dem 1. August 2013 geltenden Rechtsanspruchs auf eine Kinderbetreuung, der zu einem Anstieg der Betreuungsquote von fast neun Prozentpunkten führte.

Unterschiedliche regionale Entwicklungen

Der Anstieg in der Betreuung von Kleinkindern weist jedoch starke regionale Unterschiede auf. Im Kreis Saarlouis wurde der größte Zuwachs von 14,1 Prozentpunkten verzeichnet, was die Quote auf 34,2 Prozent steigen ließ. Im Kontrast dazu verzeichnete der Kreis Neunkirchen mit nur 4,3 Prozentpunkten den geringsten Zuwachs, sodass hier lediglich 26,4 Prozent der Kinder betreut werden. Auffällig ist auch der Kreis St. Wendel, wo die Betreuungsquote bei über 40 Prozent liegt. Trotz dieser Fortschritte andauernde Engpässe bei der Vergabe von Betreuungsplätzen sind eine große Herausforderung für viele Eltern.

Rückgang der Betreuung älterer Kinder

Während die Quote für unter dreijährige Kinder steigt, zeigt sich bei der Betreuung von Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren ein gegenteiliger Trend. Hier sank die Quote im Vergleich zu vor zehn Jahren von 96,3 auf 87,7 Prozent. Diese Entwicklung könnte mit der veränderten Betrachtung der Betreuungsbedürfnisse von Familien und der Notwendigkeit, Platz für jüngere Kinder zu schaffen, zusammenhängen.

Langfristige Betreuung und Vollzeit-Einrichtungen

Die Veränderungen in der Betreuung spiegeln auch eine Verschiebung hin zu längeren Betreuungszeiten wider. Während 2013 nur etwa 39 Prozent der Kinder ganztägig betreut wurden, sind es mittlerweile fast 60 Prozent. Dies könnte die Perspektiven für viele Eltern erweitern, die arbeiten oder studieren möchten, während sie auf eine zuverlässige Betreuung zählen können.

Schlussfolgerung

Die Entwicklungen in der Kinderbetreuung im Saarland zeigen sowohl Fortschritte als auch Herausforderungen. Der Anstieg der Betreuungsquote für unter dreijährige Kinder ist ein Schritt in die richtige Richtung, während der Rückgang bei älteren Kindern Fragen zur zukünftigen Planung und Bereitstellung von Betreuungsplätzen aufwirft. Die aktuelle Situation erfordert sorgfältige Analysen und gezielte Maßnahmen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Familien im Saarland gerecht zu werden und sicherzustellen, dass jedes Kind eine passende Betreuung erhält.

Über dieses Thema berichtete die SR info-Rundschau am 31.07.2024.

NAG

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