Im Saarland engagieren sich die Fridays for Future-Initiativen entschieden für eine drastische Veränderung der Verkehrspolitik, um ehrgeizige Klimaziele im Mobilitätssektor zu verwirklichen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen verfolgen einen klaren Plan, um den motorisierten Individualverkehr (MIV) zu reduzieren und gleichzeitig die Lebensqualität in den Städten zu steigern.
Der Fokus auf lebenswerte Städte
Die Initiative betont, dass nicht der Zugang für Autoverkehr entscheidend ist, sondern die Schaffung von Fußgänger- und Fahrradfreundlichkeit. „Studien zeigen, dass die lebenswertesten Städte solche sind, die Einrichtungen für Bildung und Kultur, sowie Zugang zu Grünflächen bieten,“ erläutert Florina Kempf von Fridays for Future Saarland. Diese Ansätze stehen im Einklang mit dem Klimaschutzkonzept der Landesregierung, das eine Reduktion des MIV auf 40 % und eine Steigerung der selbstaktiven Wege auf 35 % anstrebt.
Auswirkungen der Verkehrswende
„Ein Saarland, das weiterhin als Autofahrerland gilt, wird Schwierigkeiten haben, Klimaschutz und Lebensqualität zu vereinen,“ erklärt Franziska Lentes. Der Fokus müsse darauf liegen, Städten eine grüne, sichere und zugängliche Umgebung zu bieten, in der sich insbesondere auch Kinder gefahrlos bewegen können.
Konkretisierte Maßnahmen zur Umsetzung
In Bezug auf die Umsetzung der Klimaziele fordert die Initiative schnelle Fortschritte bei spezifischen Maßnahmen, wie dem Radverkehrsentwicklungsplan und dem Ausbau des Schienenverkehrs. Tim Blümling von Students for Future Saar hebt hervor, wie wichtig es sei, dass der ÖPNV ausgebaut und verbessert wird, um eine gerechte Mobilitätswende zu gewährleisten. Insbesondere die Umsetzung des Projekts „90 Minuten Saarland“ wird als essenziell erachtet, um den Bürgern einen nahtlosen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln zu ermöglichen.
Öffentlicher Nahverkehr als Schlüssel zur Transformation
Zusätzliche Maßnahmen werden ebenfalls gefordert, wie die kostenfreie Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. „Ein solcher Schritt würde den Zugang für alle Bevölkerungsschichten erheblich verbessern und den Umstieg auf den ÖPNV weiter fördern,“ erklärt Tom Deuschle. Dies würde maßgeblich zur Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs beitragen und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck der Region verringern.
Kritik an populistischen Äußerungen
Die Fridays for Future-Initiativen üben auch Kritik an populistischen Diskreditierungen, wie jüngst von der IHK und der FDP, die die Ansätze als „ideologisch geprägt“ diffamieren. „Solche Äußerungen gefährden eine sachliche Debatte über dringend notwendige Verkehrswenden,“ so die Initiative. Die Forderung nach einem integrativen Diskurs über Klimaschutzmaßnahmen nimmt in der aktuellen Diskussion einen immer zentraleren Platz ein.
Die Mobilitätswende im Saarland könnte als Modell für andere Regionen dienen, die ähnliche Herausforderungen im Hinblick auf Klimaschutz und Lebensqualität meistern möchten. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit zwischen der Bevölkerung, den Behörden und den Initiativen unerlässlich.