Der Eigenanteil für die Heimpflegekosten im Saarland steigt weiter an und belastet Pflegebedürftige zunehmend. Laut einer aktuellen Analyse mussten im ersten Jahr in einer Pflegeeinrichtung 3166 Euro aus eigener Tasche gezahlt werden, was deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 2871 Euro liegt. Diese Beträge sind für viele Rentner kaum erschwinglich und werden als untragbare finanzielle Belastung wahrgenommen.
Gesundheits- und Sozialminister Magnus Jung (SPD) erkennt die Notwendigkeit einer deutlichen Absenkung des Eigenanteils und einer umfassenden Reform der Pflegeversicherung. Er betont, dass die aktuelle Pflegeversicherung seit Jahren nicht mehr in der Lage ist, das Pflegerisiko solidarisch abzusichern. Eine Kommission prüft derzeit, welche Finanzierungsmodelle und Belastungsgrenzen zukünftig angemessen sein sollen. Minister Jung spricht sich für eine Senkung des Eigenanteils auf unter 2000 Euro aus.
Handlungsbedarf bei der Pflegeversicherung
Die Finanzierung dieser Maßnahmen ist jedoch umstritten. Minister Jung fordert eine Grundsatzentscheidung darüber, ob das Pflegerisiko in Deutschland solidarisch abgesichert werden soll oder weiterhin als individuelles und privates Risiko betrachtet wird. Er plädiert für eine gemeinsame solidarische Absicherung aller Bürger. Die notwendige Reform der Pflegeversicherung war eigentlich für diese Legislaturperiode geplant, jedoch gibt es aktuell Unklarheiten über die Umsetzbarkeit aufgrund der ablehnenden Haltung der FDP.
Es besteht dringender Handlungsbedarf, um eine gerechte und tragfähige Lösung für die steigenden Heimpflegekosten zu finden. Eine Absenkung des Eigenanteils sowie eine umfassende Reform der Pflegeversicherung sind unerlässlich, um eine solidarische und bezahlbare Pflegeversorgung für alle Bürger sicherzustellen.
– NAG