Eisenbahnhistoriker Kurt Kaiß präsentiert am Montag, dem 21. Oktober, sein neues Heft „Zwischenhalt“, das die Geschichte der Kleinbahn Opladen-Lützenkirchen umfassend dokumentiert. Auf 76 Seiten hat Kaiß akribisch fast 900 Seiten Material aus dem Duisburger Landesarchiv ausgewertet. Ziel ist es, einen detaillierten Blick auf die Schienenverbindung zu werfen, die am 9. April 1914 eröffnet wurde, und die entscheidenden Faktoren hinter ihrem Entstehen zu beleuchten. Laut Kaiß spielte die Schraubenfabrik „J.J. Tillmanns“ in Neucronenberg eine zentrale Rolle für den Bau der Linie.
Trotz anfänglicher Hoffnungen, die Kleinbahn sollte weitere Industrien in die Region bringen, überstand die Verbindung nur „ein paar gute Jahre“ und musste 1955 aufgrund sinkender Fahrgastzahlen und dem Aufkommen von Omnibussen eingestellt werden. Bis 1963 gab es noch einen Güterverkehr, der jedoch aufgrund verkehrsgefährdender Bedingungen auf den Gleisen eingestellt werden musste. Kaiß weist auch auf alarmierende Umweltschäden hin, die aus der illegalen Entsorgung von Industrieabfällen resultierten. Seine Erkenntnisse präsentiert er im Vortrag im katholischen Pfarrheim St. Maurinus in Lützenkirchen, der kostenlos ist, jedoch um Spenden bittet. Weitere Details enthält der Artikel auf www.ksta.de.