Sachsen-Anhalt

Seltene Holzkonstruktionshalle aus Sachsen-Anhalt findet neues Zuhause im Oberbergischen

Ein ganz besonderes Bauprojekt in Lindlar

Im beschaulichen Lindlar haben mehr als 1000 Freiwillige in den letzten Wochen eine beeindruckende Leistung vollbracht. Sie haben eine 17 mal 35 Meter große Fabrikhalle abgebaut und sind nun bereit, sie zurück ins Oberbergische zu bringen. Zusammen mit 28 Helfern aus der Region haben sie ein Stück deutscher Baugeschichte gerettet.

Das Besondere an dieser Halle ist ihre Konstruktionsweise – sie basiert auf der Zollinger-Konstruktion. Der Architekt Friedrich Zollinger meldete dieses Prinzip bereits 1921 zum Patent an. Diese Methode ermöglicht es, freitragende Dachkonstruktionen effizient und kostengünstig zu errichten. Die Holzlatten und Bolzen wurden Stück für Stück abgebaut, um die Halle später in Lindlar wieder aufzubauen. Ein echtes Highlight für das Freilichtmuseum des Landschaftsverbands.

Ein seltenes Stück Baugeschichte

Eine solche Holzkonstruktion ist eine wahre Rarität und liegt zudem im Trend der nachhaltigen Bauweisen. Die Lindlarer griffen mit Begeisterung zu, um dieses architektonische Juwel für die Zukunft zu erhalten. Die einzigartige Konstruktionsweise hat zudem eine enge Verbindung zum Rheinland, was das Projekt besonders passend macht.

Unterstützt wurde das ambitionierte Vorhaben durch den Verein des Museums und die professionelle Hilfe von Architektin Silvia Hähle aus Wuppertal. Die Einzelteile der Halle werden per Spedition von Oschersleben nach Lindlar transportiert. Dort sollen sie zunächst auf dem Bauhof des Freilichtmuseums eingelagert, restauriert und fehlende Teile ergänzt werden.

Ein Plan für die Zukunft

Der Förderverein hat bereits einen Plan für den Wiederaufbau der Halle. Auf einer der Wiesen am Nordtor des Museums soll sie künftig Platz für Sonderausstellungen bieten. Die finanziellen Mittel für den Wiederaufbau sind durch Spendenzusagen gesichert, und die planungsrechtlichen Voraussetzungen müssen nun geschaffen werden.

Die Zollingerhalle wird somit nicht nur ein architektonisches Highlight in Lindlar sein, sondern auch einen Beitrag zur Erforschung nachhaltiger Bauweisen leisten. Dank des Engagements der Freiwilligen wird ein Stück deutscher Baugeschichte erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

NAG

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