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Angst in Bautzen: Justizministerin Meier warnt vor rechter Gewalt

Nach einem gewalttätigen Angriff auf Besucher des Jugendclubs Kurti in Bautzen Mitte Juli fordert Justizministerin Katja Meier (Grüne) ein stärkeres Eingreifen gegen rechte Gewalt, da zahlreiche Bürger in der Stadt Angst haben und die örtliche Verwaltung die Problematik verharmlost.

Bautzen: Rechte Gewalt und die Reaktion der Zivilgesellschaft

Engagierte Bürger und Demokratieprojekte nehmen Position gegen rechte Gewalt in Bautzen und fordern mehr Unterstützung von der Stadtverwaltung.

Bautzen. In einer besorgniserregenden Entwicklung haben Fälle rechter Gewalt in Bautzen, besonders der Angriff auf Besucher des Jugendclubs Kurti, die Landespolitik und die Zivilgesellschaft mobilisiert. Der Vorfall, der im Juli stattfand, an dem Vermummte mehrere Personen vor dem Jugendclub angriffen, hat die Debatte über die Sicherheit in der Stadt neu entfacht.

Zivilgesellschaft zeigt Stärke

Die Reaktion auf die Gewaltattacke zeigt, dass in Bautzen eine engagierte Zivilgesellschaft existiert, die sich den Herausforderungen des Rechtsextremismus entgegenstellt. Justizministerin Katja Meier (Grüne) betonte bei ihrem Besuch in der Stadt die Wichtigkeit von Gemeinschaft und Unterstützung in diesen schwierigen Zeiten. Sie hob hervor, dass es neben den besorgniserregenden Vorfällen auch ein „freudliches und buntes Bautzen“ gibt, das nicht ignoriert werden sollte.

Unsichtbare Angst und Vorurteile

Diejenigen, die unter rechter Gewalt gelitten haben, berichteten von ihrer Angst und den Schwierigkeiten, solche Übergriffe zu melden. Andrea Hübler vom Bildungsprojekt RAA machte darauf aufmerksam, dass in Schulen oft versucht wird, Vorfälle zu beschönigen, um den Ruf der Institutionen zu wahren. Dies führt dazu, dass viele Betroffene verstummen, obwohl die Dunkelziffer an Übergriffen hoch ist.

Hilfsangebote und Anlaufstellen für Betroffene

Für die Opfer gibt es wichtige Anlaufstellen, die Unterstützung bieten. Durch Projekte wie „Support“ und die zentrale Anlaufstelle für Opfer von Rechtsextremismus und Antisemitismus der Generalstaatsanwaltschaft (ZORA) wird versucht, betroffenen Personen Gehör zu verschaffen und sie rechtlich zu beraten. Ministerin Meier unterstrich die Notwendigkeit, diese Angebote bekannt zu machen und Barrieren abzubauen.

Der Bedarf an sicheren Räumen für Bürger

Die Diskussionen unter den Teilnehmern zeigten, dass der Wunsch nach mehr Sicherheitsgefühlen und handfesten Reaktionen seitens der Stadtverwaltung stark ausgeprägt ist. David Teschner vom Deutschen Gewerkschaftsbund stellte fest, dass die „Bautzener rechte Szene ungeheuer gewaltbereit“ sei, was die Notwendigkeit von proaktiven Maßnahmen weiter unterstreicht. Es wurde gefordert, dass die Stadt deutlich macht, dass solche Vorfälle ernst genommen werden, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken.

Mutige Stimmen und Initiativen für Vielfalt

Trotz der Herausforderungen in Bautzen gibt es auch positive Initiativen, die ein Zeichen für Vielfalt und Demokratie setzen. Die Aktion „Happy Monday“, bei der sich über 50 Vereine und Initiativen zusammenschlossen, ist ein Beispiel für das Engagement gegen rechte Ideologien. Diese Art von Zusammenhalt wird von den Bürgern als sehr wertvoll erachtet und bietet Hoffnung in einer Zeit, die von Unsicherheiten geprägt ist.

In einer abschließenden Stellungnahme wünschte sich der Jugendclub Kurti, dass die Verantwortlichen in der Stadt ehrlich auf die Vorfälle reagieren. Ein starkes Signal an die Gemeinschaft und ein Zeichen, dass man Gewalt nicht toleriert, könnte entscheidend sein für die Zukunft von Bautzen und seinen Bürgern.

NAG

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