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Apfelernte in Sachsen-Anhalt: Böse Überraschung durch Frostschäden

Die Apfelernte in Sachsen-Anhalt hat aufgrund von starken Frostschäden im Mai 2024 einen Verlust von bis zu 80 Prozent erlitten, was zu einem Anstieg der Apfelpreise führen könnte und die Existenz der betroffenen Obstbauern gefährdet.

Die Apfelernte in Sachsen-Anhalt steht unter einem ungünstigen Stern. Ein besonderes Augenmerk auf die Folgen der schlechten Ernte zeigt, wie tief die Auswirkungen nicht nur die Obstbauern, sondern auch die gesamte Region betreffen können.

Schlechte Ernte im Sülzetal

In Sachsen-Anhalt hat die Apfelernte begonnen, jedoch fährt die lokale Landwirtschaft mit Besorgnis die ersten Früchte ein. Laut Informationen des Landesbauernverbandes wird in diesem Jahr eine Ernte von geringem Umfang erwartet. Insbesondere die Obstbauern sind betroffen, da viele Betriebe aufgrund von Spätfrösten Ende Mai massive Schäden erlitten haben. Ein Beispiel ist der Obsthof Hornemann im Landkreis Börde, wo die Inhaberin, Sabine Hornemann, von einem Ernteausfall von 80 Prozent berichtet. Dies markiert den bislang höchsten Verlust, den ihr Betrieb erlebt hat.

Ursache der Schäden

Die Schwierigkeiten in diesem Jahr sind auf anhaltend untypische Wetterbedingungen zurückzuführen. Auch wenn Frost im April nicht außergewöhnlich ist, traf er in diesem Jahr die Äpfel in einer kritischen Wachstumsphase. Hornemann erklärt, dass die Natur in diesem Jahr zwei Wochen früher in die Blüte ging als üblich. Betroffen sind nicht nur Äpfel: Bei Aprikosen wurde ein Verlust von 95 Prozent und bei Pflaumen sogar ein Totalausfall von 100 Prozent gemeldet.

Ungewisse Zukunft der Obstbauern

Der genaue Umfang der Ernteverluste ist bislang unklar. Dank einiger Schutzmaßnahmen konnten kleinere Mengen gerettet werden, aber die Gesamtmenge bleibt unter dem Vorjahresniveau. 2023 wurden in Sachsen-Anhalt etwa 12.500 Tonnen Äpfel geerntet, während es im Jahr zuvor 12.200 Tonnen waren. Die letzten Ernten zeigen, dass in niedrigeren Lagen sogar kein Obst mehr zu ernten ist, was die Lage weiter verschärft.

Ein Netzwerk der Unterstützung

Der Obsthof Hornemann hat trotz der Herausforderungen eine Strategie entwickelt, um über die Runden zu kommen. „Wir sind Direktvermarkter und können in diesem Jahr Äpfel, Birnen und Pflaumen von anderen Bauern zukaufen,“ sagt Hornemann optimistisch. Besonders die Betriebe am Bodensee berichten von vergleichsweise guten Erträgen. Dennoch benötigt die breitere Obstbauern-Community Unterstützung. Ein bundesweiter Schaden von über 25 Prozent bei der Apfelernte wird erwartet, was deutliche Auswirkungen auf die Preise zur Folge haben könnte.

Fazit: Auswirkungen auf die Gemeinschaft

Die Herausforderungen, vor denen die Obstbauern stehen, sind nicht nur wirtschaftlicher Natur. Eine reduzierte Apfelernte hat auch soziale und kulturelle Implikationen für die Region, die stark von der Landwirtschaft abhängt. Abstiege in der Qualität und Quantität des Obstes beeinflussen nicht nur die lokale Infrastruktur, sondern auch die Verbraucherpreise, die letztlich die gesamte Bevölkerung betreffen. Es bleibt abzuwarten, wie die Region auf diese Widrigkeiten reagieren wird, und ob die benötigte Unterstützung rechtzeitig kommt.

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