Die Blauzungenkrankheit hat am 7. Juli in Sachsen-Anhalt Einzug gehalten. Der Ausbruch der Virusinfektion, die besonders Hornträger wie Rinder, Schafe und Ziegen betrifft, wurde dort amtlich festgestellt. Diese Tierseuche, ausgelöst durch das Virus BTV-3, erfordert von den Tierhaltern erhöhte Aufmerksamkeit.
Die Rolle der Gnitzen und das Übertragungsrisiko
Überträger der Blauzungenkrankheit sind Culicoides-Gnitzen, auch bekannt als blutsaugende Stechmücken. Diese Insekten haben einen aktiven Flugradius von rund 5 Kilometern, können jedoch durch Windübertragungen auch Distanzen von bis zu 80 Kilometern zurücklegen. Angesichts der schnellen Ausbreitung der Krankheit ist es für die Tierhalter von entscheidender Bedeutung, präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Reaktionen der Behörden
Die Ministerin für Soziales, Petra Köpping, äußerte sich besorgt über die potenziellen Folgen eines Ausbruchs: „Eine Infektion mit dem Virus kann großes Tierleid hervorrufen. Tierhalter sollten ihre Bestände genau beobachten.“ Zudem hob sie hervor, dass für Menschen keine Gefahr von der Blauzungenkrankheit ausgeht, da es sich nicht um eine Zoonose handelt. Das bedeutet, dass Menschen nicht an dieser Tierkrankheit erkranken können.
Was liegt vor und was sollte unternommen werden?
Mit dem Ausbruch der Blauzungenkrankheit in Sachsen-Anhalt gilt das Bundesland gemäß EU-Verordnung nicht mehr als BTV-frei. Dies könnte weitreichende Handelsbeschränkungen nach sich ziehen, die die Landwirtschaft und den Tierhandel betreffen. Tierhalter sind daher angewiesen, ihre Tiere vor den Überträgern der Krankheit zu schützen und gegebenenfalls Impfungen vorzunehmen, um das Risiko schwerer Verläufe zu minimieren.
Die notwendigen Informationen und Beratung über Impfstoffe können durch den bestandsbetreuenden Tierarzt eingeholt werden. Wichtig ist, dass jede Impfung dokumentiert und in der Hi-Tier-Datenbank eingetragen wird.
Schnell reagieren bei Verdacht auf Erkrankung
Die Symptome einer Blauzungeninfektion können vielseitig sein und reichen von Fieber und Appetitlosigkeit bis hin zu schwerwiegenden Folgeschäden wie dem Verlust der Frucht bei tragenden Tieren oder sogar dem Tod einzelner Tiere. Bei gehäuften Krankheitsfällen sollte das zuständige Veterinäramt unverzüglich informiert werden. Eine Therapie existiert nicht; stattdessen wird ein Behandlungsplan zur Linderung der Symptome durch den Tierarzt erstellt.
Wichtige Informationen und Unterstützung für Tierhalter
Die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen des BTV-Statuswechsels erfordern umfassende Informationen. Tierhalter sollten sich daher intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und Unterstützung von Fachleuten suchen. Jedes gewissenhafte Handeln in dieser Situation kann helfen, das Wohl der Tiere zu sichern und die Auswirkungen auf die Landwirtschaft zu minimieren. Weiterführende Informationen sind auf der Homepage des Nationalen Referenzlabors am Friedrich-Loeffler-Institut sowie der Europäischen Kommission zu finden.