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„Bürgerliches Engagement in Ostdeutschland: Preisträgerprojekte glänzen“

Bundeskanzler Olaf Scholz ehrte wenige Tage vor den Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg in Berlin ehrenamtliches Engagement aus ländlichen Regionen Ostdeutschlands, um die wichtigen Beiträge der Bürger zur Stärkung der Gemeinschaft und zur Förderung innovativer Lösungen zu würdigen, während insgesamt rund 830.000 Euro an Preisgeldern für über 200 Projekte vergeben wurden.

Vor den wichtigen Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg hatte Bundeskanzler Olaf Scholz die Gelegenheit genutzt, um das ehrenamtliche Engagement in Ostdeutschland zu würdigen. Zusammen mit dem Ostbeauftragten Carsten Schneider prämierte er innovative Projekte von engagierten Bürgern in ländlichen Regionen. Der Kanzler betonte, wie bedeutend diese Initiative für die Stärkung des Landes sei: „Das macht unser Land stark. Das führt dazu, dass wir neue Lösungen finden, neue Einfälle haben, neue Ideen, auf die wir alleine nicht kommen.” Diese Wertschätzung fand im Berliner Stadion an der Alten Försterei statt, wo die diesjährige Auszeichnung „machen!2024” verliehen wurde.

Scholz und Schneider hoben die Bedeutung des Ehrenamts hervor und unterstrichen deren Rolle in der Gesellschaft. Dabei erinnerte Scholz auch an seine eigenen Erfahrungen als Ehrenamtlicher, als er in der Nähe von Hamburg an der Gründung eines alternativen Jugendzentrums mitwirkte. Seine Rückkehr zu diesen persönlichen Erinnerungen zeigt die Verbindung zwischen staatlichen Anliegen und individuellem Engagement.

Preisträger aus verschiedenen Regionen

Ein besonders bemerkenswertes Projekt, das den ersten Platz in der Kategorie „Engagement für und von jungen Menschen” erhielt, kommt aus Sachsen – konkret aus Glauchau im Landkreis Zwickau. Hier haben rund 30 Familien zusammengearbeitet, um einen barrierefreien Raum im Kulturhaus zu schaffen, wo Kinder mit Behinderung voneinander lernen und gemeinsam spielen können. Der Gemeinschaftssinn der Familien zeigt, wie wichtig solch engagierte Initiativen sind, um ein inklusives Umfeld zu schaffen.

In der Kategorie „Engagement für mehr Lebensqualität und ein gutes Miteinander” erhielt ein Bündnis aus 50 Gruppen aus Bautzen den Preis. Sie haben vor, die Altstadt mit verschiedenen Kunstaktionen an mehreren Montagen im kommenden Jahr zu beleben. Diese Art von Engagement fördert nicht nur Kultur, sondern auch das Miteinander in der Gesellschaft, und erhält ebenfalls eine Fördergung von 10.000 Euro.

Ein weiteres herausragendes Projekt kommt aus Wismar in Mecklenburg-Vorpommern, wo die erste Auszeichnung für „Engagement für die Erinnerung an die Errungenschaften der friedlichen Revolution” vergeben wurde. Kinderreporter erfassen die Stimmen von Demonstrierenden, die in der DDR für die Wiedervereinigung kämpften. Auch dieses Projekt wird in Form eines Podcasts festgehalten und verdeutlicht, wie wichtig die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit für zukünftige Generationen ist.

Vielfältige Unterstützung für Engagements

Die Preisverleihung umfasste nicht nur die beiden ersten Plätze, sondern würdigte auch zahlreiche andere Projekte aus Thüringen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Ein Projekt aus Themar soll aktiv gegen die Rechtsrockkonzerte anarbeiten, für die die Stadt bekannt ist, und erhält dafür 9.000 Euro Unterstützung. Weiterhin wird ein Freiluftkino im Landkreis Oberhavel im nördlichen Brandenburg gefördert. Ein Verein aus Wettin-Löbejün schuf zudem Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche nach der Schule und wurde ebenfalls ausgezeichnet.

Insgesamt wurden etwa 200 Projekte ausgezeichnet, die mit mindestens 2.500 Euro gefördert wurden, was einem Gesamtbetrag von rund 830.000 Euro entspricht. Diese großzügige finanzielle Unterstützung bietet den Initiativen eine solide Basis, um ihre kreativen und sozialen Ideen weiterzuentwickeln und umzusetzen.

Das ehrenamtliche Engagement als Schlüssel

Diese Auszeichnungen sind nicht nur eine bloße Feier des Ehrenamts, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung für den unermüdlichen Einsatz derjenigen, die sich für die Verbesserung ihrer Gemeinschaft einsetzen. Die Projekte, die in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet wurden, zeigen die Vielfalt und Kreativität, die in den ländlichen Regionen Ostdeutschlands vorhanden sind.

Das Engagement dieser Bürger ist von großer Bedeutung, da es nicht nur das soziale Miteinander stärkt, sondern auch die Innovationskraft und die Lebensqualität in den betroffenen Gebieten erhöht. Die Anerkennung solcher Projekte gibt dem Ehrenamt eine Stimme und zeigt, dass jede Idee, egal wie klein sie auch erscheinen mag, einen großen Unterschied machen kann.

Die Auszeichnung «machen!2024» ist Teil einer breiteren Initiative der Bundesregierung, die darauf abzielt, das Ehrenamt in Deutschland zu fördern und zu stärken. Diese Programme sind besonders in ländlichen Gebieten von Bedeutung, wo lokale Engagierte oft die Treiber sozialer Innovationen und Gemeinschaftsprojekte sind. Ohne das Engagement dieser Personen könnten viele kreative Ideen und wertvolle Initiativen möglicherweise nicht umgesetzt werden. Die Förderung kleiner, lokaler Projekte ist ein Grundpfeiler der Politik zur Verbesserung der Lebensqualität in diesen Regionen.

Der Wettbewerb wird von vielen als ein Zeichen der Wertschätzung für die ehrenamtliche Arbeit gesehen, die oft unentgeltlich und mit viel persönlichem Einsatz geleistet wird. Scholz‘ persönlicher Bezug zum Ehrenamt, wie sein selbst gegründetes Jugendzentrum, stärkt das Bild der Regierung als Unterstützer des gesellschaftlichen Engagements.

Gesellschaftliche Relevanz des Ehrenamts

Ehrenamtliches Engagement hat in Deutschland eine lange Tradition. Es gibt zahlreiche Studien, die zeigen, dass der soziale Zusammenhalt in Gemeinden, wo Ehrenamtliche aktiv sind, signifikant höher ist. Laut einer Erhebung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend engagieren sich circa 30 Prozent der Deutschen in irgendeiner Form ehrenamtlich. Diese Tätigkeiten tragen zur Stärkung des sozialen Kapitals bei, fördern die Integration und helfen, gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen.

Die Herausforderungen, denen sich ländliche Regionen gegenübersehen, sind oft vielschichtig. Abwanderung, demografischer Wandel und die Schaffung von lebenswürdigen Bedingungen sind zentral. Der Wettbewerb «machen!2024» reagiert darauf, indem er die innovativen Ansätze der Bürger in den Vordergrund stellt und somit Selbsthilfestrukturen in den Gemeinden fördert.

Erfolgreiche Projekte der Vergangenheit

In der Vergangenheit gab es viele ähnliche Programme zur Förderung von Ehrenämtern und sozialen Projekten, die in ländlichen Gebieten Deutschlands realisiert wurden. Programme wie «Kapital für Wertaktivierung» oder lokale Wettbewerbe zur Förderung von Initiativen im Rahmen „Zukunftsorte“ haben eindrucksvolle Ergebnisse geliefert. Diese Initiativen helfen dabei, die Community zu stärken und das Bürgerengagement zu fördern.

Ein Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung war das „Soziale Netzwerk 50plus“, das ältere Menschen in die Gesellschaft integriert und sie ermutigt, ihre Erfahrungen in sozialen Projekten einzubringen. Solche Projekte haben dazu beigetragen, soziale Isolation zu reduzieren und die Lebensqualität in den Gemeinden zu erhöhen. Sie zeigen den positiven Einfluss engagierter Bürger auf ihre Lebensumwelt.

Für die Zukunft werden Programme wie «machen!2024» als Schlüssel angesehen, um lokale Lösungen zu unterstützen und die Gesellschaft aktiv zu gestalten. Das vom Bundeskanzler und dem Ostbeauftragten gegebene Engagement unterstreicht die Wichtigkeit dieser Initiativen und die Bereitschaft der Bundesregierung, diese zu unterstützen.

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