Im kommenden Herbst wird eine bedeutende Veranstaltung für die Fußballvereine in Sachsen-Anhalt stattfinden. Der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) lädt zu seinem „Vorstandstreff 2.0“ ein, wo die wesentlichen Akteure der Vereine zusammenkommen und sich über die Herausforderungen und Chancen des Ehrenamts im Sport austauschen können. Diese Treffen nehmen eine zentrale Rolle in der Vereinsarbeit ein, da die Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen für viele Clubs eine immer größere Hürde darstellt.
Die erste Veranstaltung findet am 19. Oktober 2024 im Roncalli-Haus in Magdeburg statt. Ein weiteres Treffen ist für den 9. November 2024 im Sportlerheim am Waldstadion in Dölau geplant. Beide Treffen sind von 10:00 bis 14:00 Uhr angesetzt und bieten den Teilnehmern die Chance, sich in kompakten Arbeitsgruppen zu versammeln und über Probleme und kreative Lösungen im Umgang mit dem Ehrenamt zu diskutieren. Diese Veranstaltungen sind kostenlos, was für viele Vereine eine willkommene Gelegenheit darstellt, sich Unterstützung zu holen. Das Teilnehmerlimit von jeweils 20 Personen sorgt dafür, dass jeder die Möglichkeit hat, aktiv am Austausch teilzunehmen.
Ehrenamt im Fokus
Der „Vorstandstreff“ ist nicht nur eine Informationsveranstaltung; er soll auch das Bewusstsein für die Wichtigkeit des Ehrenamts schärfen. Die Teilnehmer – das sind üblicherweise die Vorsitzenden, Schatzmeister, Abteilungsleiter für Fußball und Jugendleiter der Vereine – kommen zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Gerade in Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, neue Ehrenamtliche zu gewinnen, ist dieser Austausch von besonderer Bedeutung.
In diesem Kontext wird die „Viererkette Ehrenamt“ vorgestellt, die gezielte Strategien enthält, um Ehrenamtliche zu gewinnen, zu qualifizieren, langfristig zu binden und auch, wie man sie richtig verabschiedet, wenn sie ihren Rückzug aus der Vereinsarbeit planen. Diese Themen sind entscheidend, denn die Basis der meisten Vereine besteht aus engagierten Ehrenamtlichen, deren Arbeit oft nicht ausreichend gewürdigt wird.
Der FSA möchte mit dem Vorstandstreff 2.0 nicht nur einen Raum bieten, in dem Probleme angesprochen werden, sondern auch aktiv Lösungen anbieten. Durch die Diskussion und den Austausch sollen die Teilnehmer inspiriert werden, neue Wege zu finden, um ihre Vereine zu stärken und nachhaltige Ehrenamtsmodelle zu implementieren.
Die Anmeldung zu den Veranstaltungen erfolgt über die Webseite des FSA, und interessierte Vereine sollten frühzeitig ihre Plätze reservieren, um sicherzustellen, dass sie von diesen wertvollen Gesprächen und Informationen profitieren können.
Veranstaltungsorte und Kontakt
Die beiden Veranstaltungsorte sind strategisch gewählt, um eine zentrale Erreichbarkeit zu gewährleisten. Magdeburg und Dölau sind wichtige Standorte für den Fußball im Land und bieten die Infrastruktur, die notwendig ist, um effektive Arbeitsgruppen abzuhalten. Während in Magdeburg das Roncalli-Haus als Veranstaltungsort dient, trifft man sich in Dölau im Sportlerheim am Waldstadion, wo es den Teilnehmern ermöglicht wird, sich in einer freundlichen und offenen Atmosphäre zu begegnen und auszutauschen.
Für weitere Informationen oder bei Fragen stehen die Organisatoren des FSA zur Verfügung. Nick Pumptow kann unter der Telefonnummer 0391 8502822 oder per E-Mail (n.pumptow@fsa-online.de) kontaktiert werden, um detaillierte Auskünfte zu geben und die Anmeldung zu koordinieren.
Ein Schritt in die Zukunft
Diese Veranstaltungen sind ein wichtiger Schritt für den Fußball in Sachsen-Anhalt, um die Basis des Vereinslebens zu stärken. Indem der Fokus auf die Bedeutung des Ehrenamts gelegt wird und konkrete Hilfestellungen angeboten werden, kann der Verband dazu beitragen, dass mehr Menschen die Chance ergreifen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Diese Entwicklung ist nicht nur für die Vereine selbst, sondern auch für die gesamte Fußballkultur im Land von zentraler Bedeutung, da sie auf die gemeinsamen Werte von Teamgeist und Zusammenhalt zurückgreifen.
Ehrenamt im Fußball: Bedeutung und Herausforderungen
Das Ehrenamt spielt eine entscheidende Rolle im deutschen Fußballsport, insbesondere in den unteren Ligen und bei den Amateurvereinen. Es ist nicht nur eine Frage des Engagements, sondern auch der sozialen Verantwortung, die Vereine am Laufen hält. Ehrenamtliche Personen übernehmen vielfältige Funktionen, sei es als Trainer, Betreuer oder im Vorstand. Diese Aufgaben können viel Zeit in Anspruch nehmen und erfordern oft spezielle Kenntnisse, die in Schulungen erlernt werden müssen.
Die Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen stellt jedoch eine stetige Herausforderung dar. Aktuelle Studien zeigen, dass der Zeitaufwand für ehrenamtliche Tätigkeiten oft als hoch wahrgenommen wird. Laut einer Umfrage des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) aus dem Jahr 2020 gaben 40% der Befragten an, die Suche nach geeigneten Personen für ehrenamtliche Positionen als ihre größte Herausforderung zu sehen. Dies zieht sich durch viele Sportarten, wobei der Fußball besonders betroffen ist, da hier oft viele Verwaltungs- und Organisationsaufgaben anfallen.
Aktuelle Statistiken zur Ehrenamtlichkeit im Sport
Eine aktuelle Erhebung des DOSB zeigt, dass im Jahr 2022 etwa 5,88 Millionen Menschen in Deutschland ehrenamtlich im Sport tätig waren. Unter diesen engagierten Personen sind circa 1,2 Millionen aktives Vereinsmitglieder im Fußball. Diese Zahlen verdeutlichen die immense Basis, auf der der Fußballsport in Deutschland beruht.
Zusätzlich ist auffällig, dass die Altersstruktur unter den Ehrenamtlichen zunehmend älter wird. 63% der ehrenamtlich Tätigen sind 40 Jahre oder älter, während der Anteil der unter 30-Jährigen rückläufig ist. Dies könnte langfristig zu einer kritischen Situation führen, wenn nicht gezielte Anstrengungen unternommen werden, um jüngere Generationen für das Ehrenamt zu gewinnen.
Politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen
Die Bedeutung des Ehrenamts wird auch auf politischer Ebene immer stärker anerkannt. In den letzten Jahren haben verschiedene Initiativen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend dazu beigetragen, das Ehrenamt zu fördern. Programme, die darauf abzielen, Ehrenamtliche zu schulen und zu unterstützen, finden auch im Sport großen Anklang. So werden beispielsweise durch das „Ehrenamt im Sport“-Programm Förderungen für lokale Vereine bereitgestellt, um den Einstieg in ehrenamtliches Engagement zu erleichtern.
Diese politischen Rahmenbedingungen sind besonders wichtig, da gesellschaftliche Veränderungen, wie z.B. Urbanisierung und die Steigerung der beruflichen Mobilität, dazu führen, dass die Ressourcen der Vereine schwinden. Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, bleibt eine wichtigere Voraussetzung für die Zukunft des Fußballs in Deutschland. Der Vorstandstreff bietet eine wertvolle Plattform, um zusammenzukommen, Ideen auszutauschen und konkrete Lösungsansätze zu diskutieren.
Für weitere Informationen und aktuelle Entwicklungen zum Thema Ehrenamt im Sport, besuchen Sie die offizielle Webseite des Deutschen Olympischen Sportbundes.