Der Fachkräftemangel in Sachsen-Anhalt spitzt sich immer weiter zu und stellt Unternehmen sowie die Gesellschaft vor zunehmende Probleme. Im vergangenen Jahr wurden in 23 verschiedenen Berufsgruppen Engpässe bei der Besetzung offener Stellen verzeichnet, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg darstellt.
Insbesondere in den Bereichen Pflege- und Gesundheitsberufe, dem verarbeitenden Gewerbe, der Mechatronik und Automatisierungstechnik sowie der Bauplanung machen sich die Engpässe deutlich bemerkbar. Aber auch in der Gastronomie, dem Lebensmittelverkauf, bei Köchen, Tischlern und in den Tiefbau- und Ausbauberufen sind offene Stellen nur schwer zu besetzen. Selbst der Bereich der Lehrerstellen ist mittlerweile von Nachbesetzungsproblemen betroffen.
Hintergrund für diese Entwicklung ist vor allem die demografische Situation in Sachsen-Anhalt. Mit dem Ausscheiden vieler Menschen aus den geburtenstarken Jahrgängen in den Ruhestand nimmt das Angebot an Fachkräften spürbar ab. Selbst bei einer insgesamt gesunkenen Arbeitslosenquote sehen sich Unternehmen mit dem Problem konfrontiert, offene Stellen nicht adäquat besetzen zu können.
Markus Behrens, Vorsitzender der Arbeitsagentur in Sachsen-Anhalt, betont die Bedeutung dieser Entwicklung und warnt davor, dass sich dieser Trend in Zukunft noch verschärfen könnte. Trotz des weiterhin vorhandenen Bedarfs an Arbeitskräften konnten im vergangenen Jahr viele der gemeldeten Stellen nicht besetzt werden, was auf den Fachkräftemangel zurückzuführen ist.
Um den Engpass auf dem Arbeitsmarkt genauer zu analysieren, wurden einzelne Berufsgruppen anhand verschiedener Kriterien bewertet, darunter die Dauer der Stellenbesetzung, die spezifische Arbeitslosenquote und die Entwicklung der Entgelte. Diese Daten sollen dazu beitragen, Lösungsansätze für die zukünftige Bewältigung des Fachkräftemangels zu entwickeln.
– NAG