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Fachkräftemangel: Intel-Bau in Magdeburg trifft Handwerk hart

Der bevorstehende Baubeginn des Intel-Werks in Magdeburg im Jahr 2025 sorgt für Besorgnis unter Handwerksbetrieben, da hohe Löhne und attraktive Arbeitszeiten der Chipfirma ihre Mitarbeiter abwerben und somit den bereits vorhandenen Fachkräftemangel in der Region verschärfen könnten.

Ein Blick auf die Auswirkungen der Intel-Ansiedlung auf den Handwerkssektor in Sachsen-Anhalt

Stand: 29.07.2024 06:40 Uhr

Die geplante Ansiedlung von Intel in Magdeburg hat nicht nur wirtschaftliche Chancen, sondern wirft auch erhebliche Herausforderungen für den lokalen Handwerkssektor auf. Der Baubeginn für das Werk ist derzeit für 2025 vorgesehen und könnte langfristige Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Fachkräften in der Region haben.

Handwerksbetriebe in Sorge

Mit einem Blick zurück auf die Erfahrungen bei Volkswagen in Wolfsburg warnt der Präsident des Handwerkstages Sachsen-Anhalt, Uwe Runge, vor einer möglichen Abwerbungswelle. „Die Handwerker werden von hohen Löhnen und attraktiven Arbeitszeiten gelockt, die wir im Handwerk nicht bieten können“, erklärt Runge. Diese Situation könnte sich als katastrophal für die ohnehin schon angespannte Lage im Handwerk erweisen.

Öffentliche und private Aufträge gefährdet

Die Auswirkungen sind nicht nur auf die Bauunternehmen beschränkt, sondern betreffen auch Privatpersonen, Städte und Vereine, die auf Handwerksdienste angewiesen sind. Viele Menschen befürchten, dass Handwerker für alltägliche Arbeiten zunehmend schwerer zu finden und damit auch teurer werden. Ein Teufelskreis, der die finanzielle Belastung für viele in der Region erhöhen könnte.

Ein ungleicher Wettbewerb

Die hohen Löhne, die Intel bietet, kombinieren sich mit verhältnismäßig kurzen Arbeitszeiten. Dies stellt einen ungleichen Wettbewerb dar, da Handwerksunternehmen nicht in der Lage sind, ähnliche Konditionen zu bieten. Runge warnt: „Am Ende wird die Handwerksleistung so kostspielig, dass sie für die Kunden unerschwinglich wird.“

Fazit: Dringender Handlungsbedarf für die Region

Die Intel-Ansiedlung könnte eine positive wirtschaftliche Entwicklung für Sachsen-Anhalt darstellen, jedoch müssen die damit verbundenen Herausforderungen, insbesondere im Handwerkssektor, ernst genommen werden. Künftige Initiativen zur Fachkräftegewinnung und eine gemeinsame Strategie zwischen Unternehmen und Politik sind entscheidend, um die negativen Auswirkungen zu minimieren und den Handwerkssektor zu stärken.

Der Handwerksbereich steht vor einer schwerwiegenden Umwälzung, die sorgfältige Überlegungen und Maßnahmen erfordert, um die Bedürfnisse der lokalen Gemeinschaft zu unterstützen.

NAG

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