Sachsen

Freiwilliges Soziales Jahr: 220 junge Menschen starten in sächsischen Schulen

Im neuen Schuljahr leisten 220 junge Menschen im Alter von 16 bis 26 Jahren einen Freiwilligendienst an sächsischen Schulen, um die Lehrersituation im ländlichen Raum zu verbessern und praxisnahe Erfahrungen im Lehrberuf zu sammeln, nachdem das Freiwillige Soziale Jahr Pädagogik seit 2013 als Erfolgsmodell gilt.

Freiwilligendienste an Schulen zeigen zunehmend positive Effekte auf die Bildungssituation in Sachsen. Der Freiwillige Soziale Jahr Pädagogik (FSJ Pädagogik), der 2013 ins Leben gerufen wurde, hat sich als bedeutender Bestandteil zur Förderung des Lehrer-Nachwuchses im Bundesland etabliert. Im aktuellen Schuljahr engagieren sich 220 junge Menschen, insbesondere in ländlichen Regionen, und decken damit einen wachsenden Bedarf an Unterstützung in den Schulen.

Der Aufstieg des FSJ Pädagogik

Seit der Einführung hat sich die Zahl der Bewerbungen für den FSJ Pädagogik deutlich erhöht. Während im Jahr 2013 nur etwa 70 junge Erwachsene Interesse zeigten, bewarben sich dieses Jahr fast 400 Interessierte um einen Platz. Dies stellt nicht nur einen Anstieg von über 470 Prozent dar, sondern zeigt auch, dass das Programm für viele Jugendliche eine attraktive Möglichkeit der Berufsorientierung darstellt.

Die Rolle der Freiwilligen in Schulen

Die 220 Freiwilligen übernehmen vielfältige Aufgaben in Grund-, Ober- und Förderschulen sowie Gymnasien. Ihre Tätigkeiten reichen von der Unterstützung der Lehrkräfte im Unterricht über Pausenaufsicht bis hin zur Organisation von Veranstaltungen und der Betreuung von Hausaufgaben. Diese Tätigkeiten sind entscheidend, um den Bildungsalltag an Schulen zu entlasten und zu bereichern.

Langfristige Perspektiven für die Freiwilligen

Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass rund 80 Prozent der Freiwilligen nach Abschluss ihres Dienstes ein Lehramtsstudium beginnen. Kultusminister Christian Piwarz (CDU) hebt hervor, dass das FSJ Pädagogik nicht nur eine hervorragende Orientierungshilfe für die eigene berufliche Zukunft ist, sondern auch maßgeblich zur Verbesserung der Bewerberlage für Lehrkräfte in ländlichen Gebieten beiträgt. Ohne das FSJ wäre die Rekrutierung von Lehrern in diesen Regionen eine größere Herausforderung.

Der finanzielle Anreiz

Das FSJ bietet zudem eine monatliche Vergütung von 330 Euro, die ab Januar 2025 auf 350 Euro angehoben wird. Dieser Anreiz ist besonders wichtig, um jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich während des Dienstes finanziell abzusichern und gleichzeitig praktische Erfahrungen im Bildungsbereich zu sammeln.

Ein Modell für andere Bundesländer?

Mit dem FSJ Pädagogik hat Sachsen ein einzigartiges Modell geschaffen, das die Integration junger Menschen in den Bildungsbereich fördert. Ob andere Bundesländer ähnliche Programme einführen werden, bleibt abzuwarten. Doch die positiven Ergebnisse und der Erfolg des Programms könnten als Vorbild für bundesweite Initiativen dienen, um den Lehrer-Nachwuchs zu fördern.

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