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Fusion der Verkehrsverbünde: Einheitliche Tarife für Ostsachsen in Sicht?

Die Verkehrsverbünde Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) und Oberelbe (VVO) in Sachsen streben eine Fusion an, um bis Juli 2026 einen einheitlichen Verkehrsraum mit gemeinsamen Tarifen von Görlitz bis Bad Schandau zu schaffen, was eine bedeutende Verbesserung für die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs in der Region darstellen könnte.

Stand: 09.08.2024 16:44 Uhr

In Sachsen gibt es Bestrebungen, die verschiedenen Verkehrsverbünde zu vereinheitlichen. Dies könnte nicht nur zu einheitlicheren Tarifen führen, sondern auch einen bedeutenden Fortschritt in der Organisation des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) darstellen.

Einigung soll bis Frühjahr 2025 stehen

Die Verkehrsbetriebe, insbesondere der Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) und der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO), stehen vor der Herausforderung, bis April 2025 einen Vorschlag für eine mögliche Fusion auszuarbeiten. Diese Fusion könnte voraussichtlich im Juli 2026 vollzogen werden. Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) betonte die Vorteile eines gemeinsamen Verkehrsangebots: „Ein gemeinsam organisierter ÖPNV von Dresden bis Görlitz ist ein Gewinn für alle Nutzerinnen und Nutzer von Bus und Bahn in Ostsachsen.“

Beteiligte und Notwendigkeit der Zustimmung

Für die Pläne ist es jedoch erforderlich, dass die Verbandsversammlung im ZVON sowie die betroffenen Städte und Landkreise, darunter Bautzen, Görlitz und Dresden, ihre Zustimmung geben. Eine ähnliche Fusion war bereits vor sechs Jahren versucht worden, allerdings gescheitert. Der aktuelle Vorstoß könnte die Zahl der Verkehrsverbünde in Sachsen verringern, die momentan fünf umfassen, darunter die im Großraum Dresden sowie der Verkehrsverbund Vogtland.

Einheitliche Tarife und gemeinsamer Verkehrsraum

Ein erfolgreicher Zusammenschluss würde die Schaffung eines einheitlichen Verkehrsraums in den Landkreisen Görlitz, Bautzen, Meißen sowie in der Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge ermöglichen. Dies könnte bedeuten, dass Fahrgäste von Görlitz bis Bad Schandau auf einheitliche Tarife zugreifen können, was eine erhebliche Erleichterung für die Pendler und Reisenden in der Region darstellen würde. Angesichts des Deutschlandtickets, das bereits in der aktuellen Verkehrspolitik eine Rolle spielt, wird die Relevanz einer solchen Fusion weiter betont.

Die Landesregierung hat ihre Unterstützung für dieses Vorhaben signalisiert und plant, den Start des gemeinsamen Verkehrsverbundes in der Oberlausitz mit vier Millionen Euro finanziell zu unterstützen. Dies unterstreicht die Bedeutung, die einem funktionierenden und gut organisierten öffentlichen Nahverkehr systematisch beigemessen wird.

MDR (sth/bbr)/dpa

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