Sachsen

Herrnhut im Fokus: Sachsen hofft auf Welterbetitel in Indien

Sachsens Staatskanzleichef Conrad Clemens reist vom 25. bis 28. Juli mit einer Delegation zur 46. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees nach Neu-Delhi, um über den transnationalen Antrag für die Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine aus Deutschland, den USA und Nordirland zu entscheiden, was die Möglichkeit eröffnet, Herrnhut als dritte Welterbestätte in Sachsen zu etablieren.

Die Bedeutung des kulturellen Erbes wird am 25. bis 28. Juli in Neu-Delhi erneut deutlich, wenn Staatskanzleichef Conrad Clemens die sächsische Delegation zur 46. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees anführt. Seine Reise unterstreicht nicht nur die Bedeutung der Welterbekonvention, sondern auch das Engagement einer Region, die zehntausende Kilometer entfernt ist, für den Erhalt und die Würdigung ihrer historischen Stätten und Traditionen.

Ein historischer Moment für Herrnhut

Im Mittelpunkt der Sitzung steht der transnationale Antrag für die Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine, die aus Deutschland, den USA und Nordirland stammen. Dieser Antrag fördert das Verständnis für die grenzüberschreitende Bedeutung der Herrnhuter Gemeinschaft, die für ihre religiösen Prinzipien und den gemeinsamen Glauben bekannt ist. Mit der möglichen Aufnahme von Herrnhut, Bethlehem (Pennsylvania) und Gracehill (Nordirland) als Welterbe wird die kulturelle Vielfalt und die Religionsgeschichte gewürdigt. Ministerpräsident Michael Kretschmer äußerte seine Hoffnung, dass Herrnhut den begehrten Titel erhält, der die Region international ins Rampenlicht rücken würde.

Geselliger Höhepunkt: Bürgerfest für das Welterbe

Anlässlich der Entscheidungsfindung wird am Samstagabend ein Bürgerfest im Kirchgarten am Zinzendorfplatz in Herrnhut abgehalten. Hier wird nicht nur die Gemeinde zusammenkommen, um auf den Antrag zu hoffen, sondern auch Ministerpräsident Kretschmer wird anwesend sein, um den Bürgern seine Unterstützung zu zeigen. Solche öffentlichen Feierlichkeiten stärken das Gemeinschaftsgefühl und fördern das Bewusstsein für lokale Kultur, während sie gleichzeitig die Vorzüge des Welterbe-Titels betonen.

Öffentliches Interesse und touristisches Potenzial

Staatsminister Conrad Clemens, selbst Mitglied der Brüdergemeine, hebt hervor, dass das Interesse an Herrnhut und seiner Geschichte in der Oberlausitz bereits spürbar gestiegen ist. Die Entscheidung über den Antrag wird am Freitag zwischen 10.45 Uhr und 13 Uhr Ortszeit getroffen, was bedeutet, dass viele Bürger der Region gebannt auf die Nachrichten warten werden. Die mögliche Aufnahme in die Welterbeliste könnte nicht nur den kulturellen Wert von Herrnhut steigern, sondern auch das touristische Potenzial der Region erheblich fördern.

Ein Schritt zur Anerkennung der Herrnhuter Tradition

Die Bewerbung der „Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine“ stammt ursprünglich aus Paris von Anfang 2023 und stellt eine Erweiterung der bereits im Jahr 2015 anerkannten Welterbestätte Christiansfeld in Dänemark dar. Herrnhut, als Gründungssitz der Brüdergemeine, fungiert dabei als ein Modell für religiöse und gesellschaftliche Strukturen, die in über 30 Siedlungen weltweit nachgeahmt werden.

Die Liste der UNESCO-Welterbestätten

Die UNESCO-Welterbeliste umfasst Stätten, die aufgrund ihrer außergewöhnlichen universellen Bedeutung für die Menschheit eingetragen sind. Derzeit stehen mehr als 1.100 Stätten auf der Liste, darunter zahlreiche in Deutschland. Die Aussicht, dass Herrnhut als weiteres Welterbe aufgenommen wird, wäre ein bedeutender Schritt für Sachsen und könnte dazu beitragen, das Interesse an der Geschichte und Kultur der Region zu steigern.

NAG

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