Schierke (Sachsen-Anhalt) – Die gefürchtete Feuersbrunst im Harzwald sorgt für Aufregung und bringt die Feuerwehrleute an ihre Grenzen. Seit dem vergangenen Freitag kämpfen insgesamt 150 Feuerwehrkräfte gegen eine massive Feuerfront von 1000 Metern Breite, die sich durch den ohnehin schon geschundenen Harzwald frisst. Ein gefährliches Unterfangen, das immense körperliche und mentale Anstrengungen erfordert.
Die Temperaturen sind hoch und die Glut brennt unaufhörlich. Am Samstagabend äußerte sich Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse sichtlich erleichtert: „Es sieht gut aus. Das Feuer breitet sich nicht mehr aus“, sagte er, was den Einsatzkräften neuen Mut einflößte. Lohse würdigte die Leistungen seiner Kameraden und stellte fest, wie herausfordernd dieser Einsatz ist: „Es ist enorm fordernd, was sie leisten.“
Schutz des Brockenmoors im Fokus
Die Strategie, die hinter diesem riskanten Einsatz steht, ist klar. Torsten Breiting, der Feuerwehr-Einsatzleiter, erläutert den zentralen Punkt: „Es geht darum, das Brockenmoor zu schützen. Wenn das Feuer dorthin übergreift, wird es richtig schwierig.“ Bei Gefahr von Feuerübergreifungen sind Hubschrauber die einzige Option, um schnell und effektiv Hilfe zu leisten. Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, haben die Feuerwehrleute nicht nur einen unermüdlichen Einsatz am Boden, sondern auch in der Luft: Bis Samstagabend waren vier Löschflugzeuge und zwei Hubschrauber nonstop im Einsatz, um Wasser in das Brandgebiet zu bringen. Bei dieser heftigen Hitze ist eine ständige Versorgung mit Wasser entscheidend.
Es ist ein wahrer Kraftakt, den die Einsatzkräfte vollbringen. Mit einem beeindruckenden Einsatz von zehntausenden Litern Wasser pro Flug werden die Feuerwehrleute, die unermüdlich unter Atemschutz in der Nähe der Flammen arbeiten, unterstützt. „Wir müssen gleich wieder los, Wasser bringen“, sagte der 50-jährige Feuerwehrmann Haimo Krems, während er sich im Schatten seiner Fahrzeuge eine Pause gönnte. Der Schweiß läuft ihm von der Stirn, während er seine Kraftreserven mobilisieren muss, um die Flammen in Schach zu halten.
Abnutzungserscheinungen bei den Einsatzkräften
Der Einsatz zeigt jedoch auch erste Anzeichen von Erschöpfung. In den Pausen ruhen die Feuerwehrleute erschöpft im Schutz ihrer Fahrzeuge, während sie auf den nächsten Befehl warten. Haimo Krems beschreibt den schweißtreibenden Tag: „Am Freitag ging es von 16 bis 24 Uhr. Heute bin ich seit acht Uhr unterwegs.“ Auch wenn die nächtlichen Temperaturen für etwas Linderung sorgen, bleiben die Einsatzkräfte gefordert: Bei einbrechender Dunkelheit wird der Löschflugzeugbetrieb aus Sicherheitsgründen eingestellt. Nur etwa 15 Feuerwehrmänner bleiben im Einsatz, um die Situation im Auge zu behalten.
Die Nachtruhe, die sich die Flieger und Feuerwehrleute gönnen, ist nur von kurzer Dauer. Wenn die Sonne am Sonntagmorgen aufgeht, sind sie bereits wieder auf den Beinen, bereit für den nächsten Kampf gegen das Feuer, das die Region bedroht.