Halle (Saale)Sachsen

„Magdeburger Rentner verkauft Erbstück: Meissener Teller im Fokus bei Bares für Rares “

Ein 22-jähriger Jurastudent aus Sankt Augustin bringt in die ZDF-Sendung "Bares für Rares" luxuriöse Kuchengabeln aus den 1920er Jahren mit, die er von seinen Großeltern geerbt hat, und verkauft sie trotz ihrer Geschichte für 300 Euro an einen begeisterten Händler, der sie selbst behalten möchte.

In der Welt des Antiquitätenhandels gibt es immer wieder Geschichten, die nicht nur den wirtschaftlichen Wert von Objekten aufzeigen, sondern auch die Beziehungen und Emotionen, die hinter ihnen stehen. Eine solche Geschichte ereignete sich kürzlich in der ZDF-Sendung „Bares für Rares“, als ein Rentner aus Sachsen beschloss, ein wertvolles Erbstück zu verkaufen.

Wertvolle Erinnerungen und die Geschichte eines Erbstücks

Ekkehard Fischer, 78 Jahre alt, trat mit einem Teller aus Meissner Porzellan in die Sendung ein. Dieser Teller ist nicht nur ein alltägliches Geschirr, sondern trägt auch Erinnerungen an seinen Großvater, der ihn einst als Mitglied eines Vereins für Tourismusförderung in Dresden erhielt. Das Dresdener Stadtpanorama, das den Teller ziert, lässt die Herzen von Geschichts- und Dresdentouristen höherschlagen.

Die bedeutende Rolle von Dresdner Porzellan

Die Herstellung des Tellers wird auf den Zeitraum von 1897 bis 1927 datiert, und der Experte der Sendung schätzte den monetären Wert auf etwa 120 bis 150 Euro. Fischer selbst hoffte, mindestens 150 Euro dafür zu erhalten. „Dresden ist ein Ort, der viele Fans hat,“ erklärte er. Das Meissener Porzellan, bekannt für seine hohe Qualität und Kunstfertigkeit, ist ein wahres Sammlerstück und spiegelt die kulturelle Identität von Sachsen wider.

Der emotionale Abschied

Der 78-Jährige beabsichtigt, den Teller zu verkaufen, weil er, nach seinem Umzug nach Essen im Jahr 1956, nicht mehr die emotionale Bindung zu Dresden empfindet. „Es fällt mir überhaupt nicht schwer, diesen Teller abzugeben,“ sagte er, nachdem er ihn für 160 Euro verkauft hatte. Dieser Abschied zeigt deutlich, dass materielle Werte manchmal weniger zählen als die Freude, die jemand anderes mit dem Objekt haben könnte. Er fühlt sich damit wohl, dass der Teller in „gute Hände“ kommt, und hofft, dass er weiterhin geschätzt wird.

Die Faszination für Antiquitäten

Neben Fischer war auch Jan Iso Kohrs, ein Jurastudent aus Sankt Augustin, in der Sendung anwesend. Er brachte Kuchengabeln mit, die seine Großeltern in den 1970er Jahren in einem Antiquitätengeschäft erworben hatten. Diese Gabeln, trotz ihres Alters und der damit verbundenen Sammlerleidenschaft, waren für Kohrs mehr als nur ein Verkaufsobjekt. Ursprünglich hoffte er auf 200 Euro, doch die Expertin identifizierte sie als Luxuserzeugnisse aus dem Londoner Kaufhaus Liberty aus den 1920er Jahren. „Sowas wird wirklich gesammelt und noch eingesetzt,“ meinte sie. Ein Händler erwarb die Gabeln schließlich für 300 Euro und war begeistert von ihrem Design.

Das große Interesse an Antikem

Die Geschichten von Ekkehard Fischer und Jan Iso Kohrs verdeutlichen einen wichtigen Trend: Die zunehmende Beliebtheit von Antiquitäten und historischen Objekten. Ob aus persönlichen Erinnerungen oder als Kunstobjekt geschätzt, diese Stücke ziehen immer mehr Fans an. Sie bieten nicht nur ästhetische Freude, sondern erzählen auch Geschichten über Vergangenheit und Kultur.

Das Interesse an solchen Objekten hat auch Auswirkungen auf die Kultur, da Menschen durch den Kauf von Antiquitäten nicht nur individuelle Schätze erwerben, sondern auch dazu beitragen, das Kulturerbe und die Geschichte am Leben zu halten. In einer Welt, die oft chaotisch und unpersönlich erscheint, bieten Antiquitäten die Möglichkeit, eine Verbindung zur Vergangenheit herzustellen und Erinnerungen zu bewahren.

Die Sendung „Bares für Rares“ spiegelt diesen Wandel wider und zeigt, wie wertvoll Erinnerungen, Erbstücke und die Geschichten, die sie erzählen, tatsächlich sind.

NAG

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