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Magdeburgs Bühne: Schernikau-Inszenierung enttäuscht mit Oberflächlichkeit

Im Theater Magdeburg wird Ronald M. Schernikaus außergewöhnliche "Kleinstadtnovelle" inszeniert, doch die ambitionierte Aufführung von Florian Fischer enttäuscht durch oberflächliche Effekte und entpolitisierte Interpretationen – zu sehen am 12., 27. Oktober und 6. November!

Am Theater Magdeburg feiert die Inszenierung von Ronald M. Schernikaus „Kleinstadtnovelle“ Premiere, wobei das Ensemblemitglied Lorenz Krieger als Darsteller auftritt. In einem spannenden Auftakt trägt er das queere Lied „For today I am a child“. Das Theater beschreibt Schernikaus Werk als „literarische Sensation“, dessen Themen 45 Jahre nach der Veröffentlichung nach wie vor relevant erscheinen. Die Novelle handelt von einem schwulen Teenager, der in einer repressiven Umgebung leidet und letztlich mit der Konfrontation seiner Sexualität kämpft. Letztlich wird die Geschichte von Regisseur Florian Fischer jedoch als flache Erzählung präsentiert, die den komplexen Inhalt nicht richtig einfängt.

Kritiker bemängeln, dass die Inszenierung sich mehr auf eine oberflächliche Darstellung und festgelegte Effekte stützt, als das Politische und die tiefere Botschaft des Werks zu erfassen. So wird die intelligente Erzählstimme durch weniger überzeugende Dialoge ersetzt, und zentrale Themen wie kartellierte Männlichkeit werden zwar thematisiert, aber in ihrer Darstellung verfehlt. Trotz der Bemühungen, Schernikau gerecht zu werden, bleibt die Magdeburger Aufführung hinter den Erwartungen zurück. Die nächsten Vorstellungen sind für den 12., 27. Oktober und 6. November angesetzt laut www.nd-aktuell.de.

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