Auf der Internetseite der Stadtverwaltung Magdeburg wird ein neuer Beschlussvorschlag diskutiert, der die erste ernsthafte Überlegung zur Umnutzung des Flugplatzes Magdeburg in ein Gewerbegebiet darstellt. Die Wirtschaftsbeigeordnete, Sandra Yvonne Stieger von der CDU, verdeutlicht die Bedeutsamkeit dieses Plans und kündigt an, dass dies zu intensiven Diskussionen in der Stadt führen könnte.
Der Flugplatz Magdeburg, der aktuell keine aktive Funktion als Flughafen hat, könnte in ein bedeutendes Industrie- und Gewerbegebiet umgestaltet werden. In Magdeburg gibt es nur noch wenige geeignete Flächen für neu ansiedelnde Unternehmen, was die Stadtverwaltung dazu verleitet hat, alternative Standorte in Betracht zu ziehen. Stieger hat bekannt gegeben, dass es zwei potenzielle Standorte gibt: einen im Norden der Stadt im Bereich Großer Silberberg und Sülzegrund, sowie den Flugplatz im Süden. „Wir werden dem Stadtrat empfehlen, eine gründliche Prüfung der Vor- und Nachteile dieser Standorte vorzunehmen“, äußerte sie in einem Interview.
Flughafen bietet Vorteile für Gewerbeansiedlungen
Laut dem Vorschlag aus dem Dezernat für Wirtschaft und Tourismus birgt der Flugplatz einige Vorteile für die Entwicklung eines Gewerbegebietes. Die Flächen würden größtenteils im Besitz der Stadt sein und die Verkehrsanbindung durch die Nähe zur Autobahn A14 sowie gut ausgebaute Straßen sei bereits gegeben. Diese Gegebenheiten machen den Standort für zukünftige Unternehmen attraktiv.
Das geplante neue Gewerbegebiet würde eine Fläche von 144 Hektar umfassen, was es ermöglichen würde, keine landwirtschaftlich genutzten Flächen für den ersten Entwicklungsabschnitt zu versiegeln. Dies wird als positiver Aspekt hervorgehoben, da es heißt: „Wir müssen die Potentiale des Wirtschaftsstandortes Magdeburg erkennen und die Zukunft aktiv gestalten.“ Stieger betont, dass nicht alle Vorschläge populär sein werden, aber notwendig sind, um wirtschaftliche Fortschritte zu sichern.
Intel und die Folgen für die Industrieansiedlung
Ein zusätzlicher Anreiz zur Suche nach neuen Gewerbeflächen ergibt sich aus der geplanten Ansiedlung von Intel. Die Stadtverwaltung rechnet mit einer erhöhten Nachfrage nach Flächen, da Intel voraussichtlich erhebliche Investitionen tätigen wird, die zahlreiche Zulieferer und Dienstleister anziehen könnten. Laut Angaben von Intel könnte das jährliche Transfervolumen bei ca. 1,5 Milliarden Euro liegen, von dem auch lokal ansässige Unternehmen profitieren könnten.
Der Magdeburger Stadtrat wird am 17. Oktober entscheiden, ob die Verwaltung dem Vorschlag folgen und eine gründliche Prüfung der beiden potentiellen Gewerbeflächen durchführen soll. Stieger äußert die Erwartung, dass diese Diskussionen sowohl Zustimmung als auch Widerspruch hervorrufen könnten, denn eine solche Umwidmung könnte nicht nur wirtschaftliche Chancen eröffnen, sondern auch das Gesicht der Stadt ganz erheblich verändern.