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Neue Regelung in Sachsen: Gendern in Schularbeiten ab dem neuen Schuljahr bestraft

Ab dem neuen Schuljahr wird in Sachsen das Gendern in Schularbeiten mit Punktabzug bestraft, eine Entscheidung des Kultusministeriums, die auf die neue Regelung des deutschen Rechtschreibrats reagiert und von Kritikern als ideologische Verbotspolitik betrachtet wird.

Die Diskussion um Gendergerechtigkeit und geschlechterneutrale Sprache erfährt in Sachsen eine neue Wendung. Ab dem kommenden Schuljahr wird das Verwenden von Gendersternchen und ähnlichen Schreibweisen in Schularbeiten nicht mehr toleriert. Dieser Schritt hat sowohl Befürworter als auch Kritiker mobilisiert und wirft Fragen über den Einfluss auf die Schülerinnen und Schüler sowie die Gesellschaft auf.

Prüfungsleitlinien und deren Auswirkungen

Nach Bekanntgabe des sächsischen Kultusministeriums müssen Schüler ihre schriftlichen Arbeiten künftig ohne genderneutrale Zeichen verfassen. Sollte dennoch ein Gendersternchen oder das Binnen-I verwendet werden, zieht dies negative Bewertungen nach sich. Diese Entscheidung erfolgt im Einklang mit den Richtlinien des deutschen Rechtschreibrats, der laut eigener Aussage die Verwendung solcher Sonderzeichen als nicht zur deutschen Orthografie zugehörig erachtet.

Gründe für die Regelung

Gemäß den Ausführungen des Rechtschreibrats beeinträchtigen Sonderzeichen die Verständlichkeit und Lesbarkeit von Texten. Das Ministerium betont, dass diese Maßnahme nicht nur der Schulordnung dient, sondern auch unter dem Gesichtspunkt der Klarheit in der Kommunikation steht. In Zeiten, in denen digitale Übersetzungen eine immer größere Rolle spielen, wird die Eindeutigkeit als zunehmend wichtig erachtet.

Reaktionen aus der Politik

Kritik kommt vor allem von der politischen Opposition, speziell von den Chefs der Chemnitzer Grünen. Coretta Storz bezeichnete die Maßnahme als „ideologische Verbotspolitik“, die auf dem Rücken der jungen Generation ausgetragen werde. Laut Storz sei das Genderverbot nicht nur rückschrittlich, sondern auch schädlich für die Entwicklung einer gerechteren Gesellschaft.

Der breitere Kontext der Geschlechtergerechtigkeit

Diese neuen Richtlinien sind nicht nur eine Frage des Sprachgebrauchs, sondern spiegeln auch einen breiteren gesellschaftlichen Trend wider. In den letzten Jahren ist die Diskussion über Gendergerechtigkeit in Deutschland intensiver geworden. Sachsen hat bereits seit drei Jahren ein Genderverbot für offizielle Schreiben an Schulen, und jüngste Erweiterungen dieser Regelung auf Institutionen und Verbände unterstreichen, wie sehr das Thema im Fokus der politischen Agenda steht.

Ein langer Weg zur Akzeptanz

Die Ablehnung von gendergerechter Sprache in Bildungseinrichtungen zeigt die Spannungen zwischen traditionellen Werten und modernen Ansprüchen an Gleichstellung und Inklusion. Eltern, Lehrer und die Gesellschaft insgesamt werden aufgefordert, sich aktiv mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Im Gegensatz dazu ist die Einführung von Regelungen, die Kinder in ihrem Ausdruck einschränken, eine potenziell schädliche Entwicklung für die kulturelle und soziale Bildung zukünftiger Generationen.

luz mit dpa

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