In Sachsen-Anhalt gibt es einen neuen Fortschritt im Bereich des Hochwasserschutzes. Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann und Martina Große-Sudhues, die Direktorin des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), haben am Freitag ein neues Absperrbauwerk am Mühlgraben in Göbitz eröffnet. Diese Maßnahme soll vor allem die Gemeinde Ostrau sowie die umliegenden Dörfer wie Göbitz und Maßnitz besser vor den Gefahren von Hochwasser schützen.
Das neue Bauwerk ist ein wichtiger Bestandteil der ständigen Bemühungen, flussabwärts den Hochwasserschutz zu verbessern. Mit einem Investitionsvolumen von etwa 2,1 Millionen Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) wurde das Projekt realisiert. Es ermöglicht, die Weiße Elster vom Mühlgraben Göbitz bei Hochwasserereignissen zu trennen. „Um die Region weiter zu sichern, haben wir die Verantwortlichen bereits über die nächsten Schritte informiert“, bemerkte Willingmann während der Einweihung.
Wichtige Bauarbeiten zur Hochwassersicherung
Besonders hervorzuheben ist, dass dieser neue Sielbau im vergangenen Jahr 2023 mit Bauarbeiten begann, durchgeführt von der Naumburger Bauunion GmbH & Co Bauunternehmung KG, und bereits im August 2024 abgeschlossen wurde. Der offizielle Scherenschnitt zur Einweihung war, nicht zuletzt wegen der langjährigen Vorbereitungen, ein bedeutender Moment, in dem der Minister, die LHW-Direktorin und Hartmut Pleß, der stellvertretende Vorsitzende des Gemeinderates Elsteraue, zusammenkamen.
Die Notwendigkeit dieses Siels wurde besonders durch das Jahrhunderthochwasser im Jahr 2013 verdeutlicht. Damals kam es zu erheblichen Überschwemmungen in Ostrau, was die Dringlichkeit von Investitionen in den Hochwasserschutz unterstrich. Bei künftigen Hochwasserereignissen wird das neue Bauwerk geschlossen, um einen Rückstau der Weißen Elster in den Mühlgraben zu verhindern.
Zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes sind bereits in Planung. So soll der Deich Göbitz auf einer Strecke von etwa 3,5 Kilometern saniert werden, was für die Jahre 2025 und 2026 vorgesehen ist. Ursprünglich war geplant, diese Sanierung zeitgleich mit dem Bau des Siels durchzuführen. Aufgrund von langwierigen Verhandlungen über die Grundstücke verschiebt sich dieser Zeitplan jedoch.
Ursprünglich in 2016 in der Nähe von Ostrau wurden die Predel- und Profen-Deiche instand gesetzt. In den kommenden Jahren sind auch weitere Projekte in der Region geplant, um den Schutz der Bevölkerung vor Hochwasserereignissen kontinuierlich zu verbessern.
Minister Willingmann betonte die Wichtigkeit dieser Maßnahmen: „Die Investitionen unseres Umweltministeriums in den Hochwasserschutz sind unabdingbar. Die Ereignisse des letzten Winters haben uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Unsere neuen oder renovierten Deiche haben den Härtetest bestanden und hielten die Schäden in Sachsen-Anhalt vergleichsweise gering“, erklärte er. Diese Feststellung unterstreicht die Notwendigkeit, auch in Zukunft in den Schutz der Anwohner zu investieren.
Die Weiße Elster, die über 257 Kilometer in der Region fließt und ein Nebenfluss der Saale ist, macht diesen Schutz umso wichtiger. Sie entspringt im tschechischen Elstergebirge und hat für viele Anwohner eine zentrale Bedeutung. Das neue Siel wird einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass die Bewohner der Region besser geschützt sind – sowohl jetzt als auch in Zukunft.