Das Landessozialministerium von Sachsen-Anhalt hat überraschend den bisherigen Vertrag zur Behindertenhilfe gekündigt und neue Personalschlüssel präsentiert, die ab dem 1. Januar 2025 gelten sollen. Während das Ministerium versichert, dass alle Menschen mit Behinderungen weiterhin Unterstützung erhalten, befürchten Wohlfahrtsverbände gravierende Konsequenzen: „Die Kürzungen liegen je nach Wohnform bei 30 bis 50 Prozent“, warnt Martin Schreiber, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen. Eine solche Reduktion könnte zahlreiche Arbeitsplätze gefährden.
Doreen Schnee, Geschäftsführerin der Matthias-Claudius-Haus-Stiftung in Oschersleben, äußert sich alarmiert über die Auswirkungen: Größere Gruppen in den Werkstätten würden bedeuten, dass die notwendige Unterstützung im Alltag, etwa bei Toilettengängen oder beim Essen, nicht mehr gewährleistet werden kann. „Dann geht einfach gar nichts mehr. Das würde alles in sich zusammenfallen“, betont sie. Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) appelliert an eine Einigung und kündigt an, dass im Falle eines Scheiterns der Vertragsverhandlungen eine Rechtsverordnung erlassen werden könnte. Die Verhandlungen sollen jedoch weitergeführt werden.Wie www.mdr.de berichtet.