Die Zukunft der Pilzberatung in Sachsen
Der Sommerregen hat bislang nicht zu einer reichen Pilzausbeute geführt, wie die Pilzexperten in Sachsen berichten. Im Juni konnten vereinzelt Pilze gesammelt werden, aber aktuell scheint die Pilzernte ins Stocken geraten zu sein. Diese Situation wirft auch eine weitere Frage auf: Gibt es genug Nachwuchs in der Pilzberatung?
Warum die Hauptsaison noch aussteht
Obwohl bereits einige Pilzarten wie Steinpilze und Pfifferlinge gesichtet wurden, ist die Hauptzeit für Pilze normalerweise erst im Herbst, insbesondere in den Monaten September und Oktober. Eine genaue Vorhersage der Pilzernte ist schwierig, da das Wachstum der Pilze von verschiedenen Faktoren abhängt.
Die Annahme, dass viel Regen automatisch viele Pilze bedeutet, ist ebenfalls nicht immer korrekt. Trockene Jahre haben sich in der Vergangenheit auch als gute Pilzjahre erwiesen. Der Kreispilzsachverständige des Landkreises Leipzig, Edgar Fenzlein, weist darauf hin, dass es in Mitteleuropa rund 2000 Pilzsorten gibt, von denen die meisten ungenießbar sind.
Die Bedeutung der Pilzberater
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Pilzberatern, die eine wichtige Rolle beim Sammeln von Pilzen spielen. Trotz des Interesses vieler Sammler gibt es immer weniger ehrenamtliche Berater. Die Pilzberatung wird laut Fenzlein zu einer aussterbenden Spezies, da nur wenige bereit sind, ihre Freizeit und ihr Fachwissen für Beratungen zur Verfügung zu stellen.
Die Ausbildung zum Pilzberater ist langwierig und die Prüfungen sind anspruchsvoll. Die Sachverständigen müssen ihre freie Zeit an Wochenenden opfern, um Ratsuchende zu beraten, und werden gelegentlich zu Vergiftungsfällen ins Krankenhaus gerufen. Dies zeigt die Verantwortung, die mit dieser ehrenamtlichen Tätigkeit einhergeht. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Zukunft der Pilzberatung in Sachsen entwickeln wird.
– NAG