In der kleinen Stadt Aschersleben in Sachsen-Anhalt wird ein Prozess gegen zwei Männer, Nico P. (52) und Horst W. (50), erwartet, die beschuldigt werden, einen 13-jährigen Jungen über Monate hinweg gequält und drangsaliert zu haben. Die furchtbaren Vorfälle, die die Gewissensprüfung für die örtliche Gemeinschaft anheizen, umfassen Messerangriffe, Freiheitsberaubung und erniedrigende Handlungen. Diese abscheulichen Sünden wurden im Laufe der letzten Jahre zum Alptraum für den Jungen und seine Familie.
Die Staatsanwaltschaft hat eine umfangreiche Anklage (Az. 544 Js 57119/23) erhoben, die die brutalen Übergriffe aufzeigen soll. Besonders erschütternd ist der Vorfall vom 7. Dezember 2023, als die verzweifelten Eltern, Melanie P. (39) und Marcel (41), ihren Sohn Fynn als vermisst meldeten, nachdem er mit dem Familienhund Gassi gehen wollte. Stunden später machten sie eine schreckliche Entdeckung: ihr Sohn war an einem Eisengestell einer Parkbank festgeklebt, und nur der mutige Einsatz von Feuerwehr und Ärzten konnte ihn davon befreien.
Die brutalen Übergriffe
Das Martyrium des Schülers hatte jedoch bereits früher begonnen. Am 28. August 2023, auf dem Schulweg, wurde Fynn von Horst W. überrascht, der mit einem Taschenmesser mehrfach auf ihn einstach – glücklicherweise trafen die Klingen nur seinen Schulranzen und seine Jacke, sodass der Junge unverletzt blieb. Ein weiterer grausamer Vorfall ereignete sich am 11. September 2023, als das Duo den Jungen mit Kabelbindern fesselte und an einem Metallzaun fixierte. Diese unmenschlichen Taten stellen zudem eine massive Verletzung der kindlichen Sicherheit und Würde dar.
Die Fragen nach dem Grund für diese grausamen Taten führen unweigerlich zum Motiv der Angeklagten. Der Hintergrund dieser menschenverachtenden Handlungen scheint im Rachefeldzug der Männer gegenüber Fynns Eltern zu liegen. Ein Nachbarschaftsstreit, der bereits zu einem emotionalen Streit zwischen Nico P. und Fynns Familie geführt hatte. Die Spannungen wuchsen, als Melanie P. in das Vermietungsmanagement des Hauses einbezogen wurde, in dem die Angeklagten lebten.
Der Nachbarschaftskrieg
Die Erzählungen von Melanie P. belegen, dass die Situation eskalierte, als Nico P. sich über die Einmischung der Familie beschwerte. Die Häufigkeit der Polizeieinsätze zeigt, wie angespannt die Lage war. Mehr als 130 Strafanzeigen wurden zwischen den Nachbarn hin- und hergereicht. Melanie wies darauf hin, dass man sogar Sicherheitsdienste für ihren Sohn engagieren musste, um seine Sicherheit zu gewährleisten, nachdem die Angriffe auf ihn begannen.
Die Situation wurde immer ernster, als die Angeklagten versuchten, durch wiederholte Anzeigen gegen die Familie das Oberhand zu gewinnen. Es wurde behauptet, dass Fynns Vater, Marcel, aus einem Konflikt heraus Nico P. ins Gesicht geschlagen habe, was sich später als Falschmeldung herausstellte. Dies führte zu einer Geldstrafe für Nico P. in Höhe von 1800 Euro, was die Spannungen zwischen den Parteien nur noch verstärkte.
Als die Vorwürfe immer drängender wurden, stellte sich Horst W. nach der Festnahme gegen die Vorwürfe und beschuldigte der Polizei, er habe Fynn niemals angefasst. Diese Ansichten könnten als verzweifelte Versuche gedeutet werden, sich aus der bedrohlichen Lage zu befreien, in der die Angeklagten sich befinden.
Die ngayon geplanten neuen Prozesstermine werfen im Moment Fragen über den weiteren Verlauf des Verfahrens auf. Während die Welt noch auf die nächsten Schritte im Gericht wartet, bleibt die Tragödie für die betroffenen Familien greifbar präsent.