Sachsen

Sachsen setzt auf Tempo 30: Neues Programm für mehr Verkehrssicherheit

Im Rahmen des neuen Verkehrssicherheitsprogramms von Sachsen, vorgestellt von Verkehrsminister Martin Dulig, wird eine schnellere Umsetzung von Tempo 30 an gefährlichen Orten wie Schulen und Krankenhäusern angestrebt, um die steigende Zahl der Verkehrsunfälle und -opfer, insbesondere unter Fußgängern und Radfahrern, zu reduzieren.

In Sachsen wird ein neuer Ansatz zur Verbesserung der Verkehrssicherheit angestrebt. Das jüngst beschlossene Verkehrssicherheitsprogramm hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Umsetzung von Tempo 30 in bestimmten Bereichen zu beschleunigen und gleichzeitig die Sicherheit für Fußgänger, insbesondere Kinder, erheblich zu erhöhen.

Ziel: Reduzierung von Verkehrsunfällen

Das Programm verfolgt das Ziel, die Zahlen der Verkehrstoten und Schwerverletzten signifikant zu senken. Trotz eines Rückgangs der allgemeinen Unfallzahlen im Freistaat Sachsen wies Verkehrsminister Martin Dulig darauf hin, dass die „Radikalität auf unseren Straßen“ zugenommen habe. Im vergangenen Jahr wurden in Sachsen 188 Menschen getötet, 3.411 schwer verletzt und 12.790 leicht verletzt, wobei etwa 35 Prozent dieser Opfer Fußgänger und Radfahrer waren.

Sicherheit für die vulnerable Gruppe der Kinder

Ein besonderer Fokus des Programms liegt auf der Sicherheit von Kindern. Rund jeder fünfte Unfall im Fußverkehr betrifft Jugendliche. Um dem entgegenzuwirken, sind Maßnahmen wie sicherere Fußwege, barrierefreie Überquerungen und verstärkte Schulungen für Kinder sowie Workshops in den Landkreisen vorgesehen. Diese Initiativen sollen Kindern helfen, sicherer zur Schule oder Kita zu gelangen.

Flexibilität bei den Geschwindigkeitsbeschränkungen

Ein zentraler Aspekt des neuen Programms ist die geplante Flexibilisierung der Geschwindigkeitsbeschränkungen, insbesondere in der Nähe von Schulen, Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern. Minister Dulig sagte, dass bisherige Anordnungen oft viel zu lange dauerten und häufig aufgrund kleinerer bürokratischer Hürden abgelehnt wurden. Ein Beispiel sind Unstimmigkeiten bei den Adressangaben, die den Fortschritt verzögern können.

Wichtige Maßnahmen gegen Ignoranz

Ein weiteres relevantes Problem in Sachsen ist die Missachtung von Geschwindigkeitsbeschränkungen. Trotz der Bemühungen um mehr Sicherheit seien viele Verkehrsteilnehmer nach wie vor unaufmerksam. Das Verkehrssicherheitsprogramm zielt nicht darauf ab, eine flächendeckende Einführung von Tempo 30 innerorts durchzusetzen, sondern möchte gezielt und effektiver auf gefährliche Stellen reagieren.

Vision Zero als langfristiges Ziel

Das übergeordnete Ziel des Programms ist die „Vision Zero“. Dies bedeutet, dass die gesamte Gesellschaft sich verpflichtet, die Zahl der Unfallopfer im Straßenverkehr auf null zu reduzieren. Diese ehrgeizige Zielsetzung erfordert den gemeinsamen Einsatz von Politik, Straßenbau und Bildungsangeboten, um das Bewusstsein für Verkehrssicherheit zu schärfen.

Die Implementierung des neuen Verkehrssicherheitsprogramms wird für Sachsen nicht nur eine Frage der Effizienz sein, sondern auch einen bedeutenden gesellschaftlichen Beitrag leisten, um die Sicherheit auf den Straßen für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, insbesondere für die verletzlichen Gruppen wie Kinder und Senioren.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"