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Torsten Pötzsch: Abschied von der Politik und neue Wege in der Lausitz

Nach 14 Jahren als Oberbürgermeister von Weißwasser gibt Torsten Pötzsch den Kommunalpolitischen Rücktritt bekannt und fordert im Gespräch mit CDU-Chef Friedrich Merz eine stärkere Unterstützung für die betroffenen Gemeinden der Lausitz, während die Region weiterhin auf eine effektive Nutzung der Strukturwandel-Gelder wartet.

In der Lausitz, einer Region zwischen Sachsen und Brandenburg, steht ein bemerkenswerter Wechsel bevor: Torsten Pötzsch, der Oberbürgermeister von Weißwasser, tritt nach 14 Jahren nicht mehr zur Wahl an. Dieser Schritt werfen ein Schattenspiel auf die aktuelle politische Landschaft, die in Bezug auf Strukturwandel und die Herausforderungen, mit denen viele Gemeinden konfrontiert sind, ständigen Veränderungen unterliegt. Der 53-Jährige hat sich stets dafür eingesetzt, den Herausforderungen der Region Gehör zu verschaffen und betont in seinen letzten politischen Auftritten die Dringlichkeit von Veränderungen.

Pötzsch hat für sich und die Region klare Ziele vor Augen. Er ist einer der Sprecher des kommunalen Bündnisses, das in den vergangenen sieben Jahren von 60 Bürgermeistern in der Lausitz getragen wurde. In einem Wahlkampftermin der CDU in Brandenburg wird seine Stimme laut. Beim Treffen mit CDU-Chef Friedrich Merz ist es ihm wichtig, die Sorgen seiner Region direkt anzusprechen. „Wir brauchen Berufsausbildungszentren in den Orten“, erklärt er und hebt hervor, dass viele junge Menschen in die Großstädte abwandern. Geplante Projekte zur Schaffung dieser Ausbildungszentren liegen aktuell brach und warten auf politische Unterstützung.

Ein Abschied mit Bedauern

Die Ankündigung von Pötzsch, sich nicht für eine weitere Amtszeit zu bewerben, hinterlässt in der Lausitzrunde Trauer. Fred Mahro, Bürgermeister der Stadt Guben, äußert sich emotional: „Mir wird der Mensch Torsten fehlen.“ Diese persönliche Bindung und die Möglichkeit, auch informell über WhatsApp Lösungen für Probleme zu finden, zeigen, wie sehr sein Abgang vermisst werden wird. Pötzsch selbst betont, dass er immer die Aufmerksamkeit für seine Stadt und die Region aufrechterhalten wollte, und fightete so verdienstvoll für die Belange der Lausitz.

Am 7. November 2024, dem Tag der OB-Wahl, könnte Weißwasser eine neue Führungspersönlichkeit wählen, während Pötzsch an einem Kongress der engagierten Städte in Offenbach teilnehmen wird. „Ich wollte Vorbild sein für die Menschen und die Stadt voranbringen“, hat er mehrfach betont und dabei immer das Ziel formuliert, dass Weißwasser durch sichtbare Erfolge aus der Masse anderer Kleinstädte herausstechen soll.

Perspektiven nach der Politikkarriere

Trotz der melancholischen Töne, die den Abschied prägen, kann Pötzsch auf eine Liste von Erfolgen zurückblicken. Unter seiner Leitung erhielt Weißwasser zahlreiche kulturelle Einrichtungen, wie einen Tierpark, eine Schwimmhalle und ein Eismuseum. Dies sind Werte, die in der Region wichtig sind und die unter seiner Ägide erhalten bleiben konnten. Pötzsch stellt provokant fest: „Zeigt mir die Stadt unserer Größe, die all das noch hat.“ Sein Wortschatz spricht für sich, er bleibt ein erfahrener und leidenschaftlicher Kommunalpolitiker.

Was die Zukunft für ihn bereithält, ist allerdings noch unklar. Ab November will er mehr Zeit für seine Kinder haben, sich ehrenamtlich engagieren und seinen Traum, das DJ-Controller-Mischpult aus der Verpackung zu holen, endlich verwirklichen. „Seit drei Jahren nehme ich mir vor, dieses Gerät aufzubauen“, freut er sich, muss jedoch auch die Balance zwischen seinen neuen persönlichen Zielen und der Rücksicht auf die Region finden, die er über all die Jahre geliebt hat. Pötzsch wird somit nicht nur ein Oberbürgermeister, sondern ein Mensch, der auch außerhalb der Politik seinen Platz finden möchte.

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