Mansfeld-SüdharzSachsenSachsen-Anhalt

Zukunft im Alter: Mansfeld-Südharz kämpft gegen Bevölkerungsschwund

In den ländlichen Regionen Ostdeutschlands wehren sich engagierte Bürger und Politiker, wie der CDU-Landrat André Schröder, gegen den prognostizierten Bevölkerungsschwund und die überalterte Gesellschaft, indem sie Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen und Infrastruktur ergreifen, um die Abwanderung zu stoppen und die Zukunft ihrer Gemeinden zu sichern.

Stand: 20.07.2024 10:43 Uhr

Demografischer Wandel in Ostdeutschland

Der demografische Wandel ist ein zentrales Thema in vielen ländlichen Regionen Ostdeutschlands, wo sich der Bevölkerungsschwund deutlich bemerkbar macht. Insbesondere im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt, bestehend aus einer der ältesten Bevölkerungen Deutschlands, sind die Folgen des Rückgangs stark spürbar. Prognosen deuten darauf hin, dass die Einwohnerzahl bis 2045 nochmals um ein Viertel sinken könnte, was eine erhebliche Herausforderung für die Region darstellt.

Initiativen zur Bekämpfung des Rückgangs

Trotz dieser alarmierenden Vorhersagen gibt es in Gemeinden wie Eisleben, wo Durchschnittsalter über 50 Jahre liegt, Bestrebungen, gegen diese Entwicklung anzugehen. Wilfried Riß, ein 76-jähriger Rentner und ehemaliger Bürgermeister, betont, dass die lokale Bevölkerung aktiver werden muss, um die eigene Lebensqualität zu fördern. Der Seniorenrat, den Riß leitet, organisiert kulturelle Ausflüge und setzt sich für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ein, um die Lebensumstände zu verbessern.

Vorteile der Region hervorheben

Landrat André Schröder sieht eine Chance in der positiven Darstellung der Region. Auf der Website des Landkreises wird aktiv um neue Bewohner geworben. Er hebt die niedrigen Lebenshaltungskosten und die Möglichkeit, familienfreundliche Wohngebiete zu wählen, hervor. „Wir wollen unsere Geschichte positiv erzählen“, so Schröder, der optimistisch ist, dass gerade in der Infrastruktur und der digitalen Anbindung Fortschritte erzielt werden.

Bedeutung der Infrastruktur für die Region

Um dem demografischen Wandel umfassend zu begegnen, setzte der Landkreis auf eine Strategie der „Anpassung und Entgegnung“. Dazu gehören Investitionen in barrierefreie Infrastrukturen und die Unterstützung junger Familien. Beispielsweise wurde ein „Welcome Center“ eingerichtet, welches die Ansiedlung neuer Familien fördert. Die zuständigen Behörden arbeiten an der Schaffung einer neuen Gesamtschule, um den Bildungsstandort zu stärken.

Zukunftsausblick für den Kreis

Insgesamt ist der Landkreis Mansfeld-Südharz ein Beispiel für die Herausforderungen und Chancen, die mit dem demografischen Wandel verbunden sind. Die lokale Regierung, unterstützt von engagierten Bürgern, zeigt, dass auch in Zeiten des Rückgangs Entwicklungspotenzial steckt. Durch vereinte Anstrengungen kann die Region resilienter werden und neue Perspektiven eröffnen.

Fazit

Die Entwicklung in Mansfeld-Südharz spiegelt einen breiten Trend wider, der über die Region hinausgeht und viele ländliche Gebiete in Deutschland betrifft. Durch Aufklärung und Engagement der Gemeinschaft können Lösungen gefunden werden, um den demografischen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen und die Lebensqualität vor Ort nachhaltig zu verbessern.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"