Neue Hoffnung für Freitals Lebensmittel
Von
Klaus Müller
4 Min.
Die Menschen in Freital haben einen neuen Anlaufpunkt für gerettete Lebensmittel: Sabine Kindermann, Constanze Ssuschke mit ihrem Sohn und Karsten Friedemann (v.l.)
© privat
Am vergangenen Sonntag wurde für Sabine Kindermann, eine 58-jährige Studienschwester und Gesundheitscoachin, ein langgehegter Traum wahr. Zusammen mit Gleichgesinnten arbeitet sie nun daran, Lebensmittel zu retten und die Welt zumindest ein bisschen besser zu machen.
Die Idee entstand vor einigen Monaten, als Sabine Kindermann Constanze Ssuschke anrief. Diese, zusammen mit Karsten Friedemann, hatte zuvor in Possendorf eine Lebensmittelrettungsaktion ins Leben gerufen, die großen Anklang fand.
Freital folgt dem Beispiel von Possendorf
„Wir sind sehr dankbar für die zahlreichen Unterstützer dieses Projekts“, sagt Constanze Ssuschke, anlässlich des ersten Jahrestags des Pilotprojekts in Bannewitz. Neben ihrem Ingenieurberuf setzt sie sich auch als „Foodsharerin“ aktiv gegen Lebensmittelverschwendung ein.
Die Gemeinde Bannewitz hat die Lebensmittelretter tatkräftig unterstützt, indem sie den Kirchplatz zur Verfügung stellte und für die Stromkosten aufkam.
Die Idee eines Fairteilers in Freital wurde schnell realisiert. Bereits Anfang November durften die Lebensmittelretter das Kirchengelände besichtigen und einen geeigneten Standort für den Fairteiler auswählen.
Expansion der Lebensmittelrettung
Die Installation eines Fairteilers im Gemeindehaus war aufgrund baulicher Gegebenheiten nicht möglich. Stattdessen entstand die Idee, ein Gerätehäuschen nahe der Hofeinfahrt zu errichten.
Mitte Februar erhielten Sabine Kindermann und ihre Mitstreiter grünes Licht von der Kirchengemeinde. Innerhalb weniger Tage stand der Kühlschrank bereit.
Wie funktioniert ein Fairteiler?
Ein Fairteiler bietet die Möglichkeit, Lebensmittel, die nicht mehr benötigt werden, abzugeben. Die Hygiene- und Verhaltensregeln vor Ort geben klare Anweisungen, welche Lebensmittel akzeptiert werden und welche nicht.
Die Initiatioren überwachen und reinigen regelmäßig den Fairteiler, um sicherzustellen, dass nur einwandfreie Lebensmittel zur Verfügung stehen.
Bis zur Eröffnung des Fairteilers vergingen Wochen intensiver Arbeit. Viele ehrenamtliche Helfer waren beteiligt und Spendengelder wurden von den Kirchgemeinden gesammelt, um das Projekt zu unterstützen.
Sabine Kindermann und Karsten Friedemann, die bereits erfolgreich in Possendorf aktiv sind, hoffen auf Nachahmer in anderen Städten und appellieren an jeden Einzelnen, bewusst mit Ressourcen umzugehen und gegen Lebensmittelverschwendung anzugehen.
– NAG