Der ehemalige Aurubis-Chef Werner Marnette hat in einem Interview mit der Wuro am Sonntag Übernahmegerüchte um Salzgitter angeheizt. Laut einem Vorabbericht plant Marnette ein Delisting beider Unternehmen, gefolgt von einer Fusion und der Beteiligung von Private Equity. Seinen Aussagen zufolge strebt Salzgitter danach, sich durch diesen Schritt Zugang zu den Finanzquellen bei Aurubis zu verschaffen und sich so aus dem Markt zu positionieren.
Um die finanzielle Umsetzung dieses Plans zu gewährleisten, soll der Finanzinvestor Apollo einbezogen werden. Marnette erwähnte, dass Salzgitter die Übernahme von Aurubis mithilfe von Apollo vorantreibt. Er betonte, dass Aurubis finanz- und ertragsstark sei, was das Interesse des ertragsschwachen Salzgitter-Konzerns erklärt. Trotzdem glaubt Marnette, dass die Geschäfte der beiden Unternehmen nicht zusammenpassen und es keine Synergien gibt.
Marnette war von 1994 bis 2007 Vorstandschef der Norddeutschen Affinerie, die später in Aurubis umbenannt wurde. Seit 2009 hält Salzgitter einen Anteil von 29,99 Prozent an Aurubis.
Die Salzgitter AG hat die Übernahmegerüchte dementiert. Ein Sprecher erklärte, dass weder die Investmentbank Goldman Sachs mit der Vorbereitung einer Übernahme beauftragt wurde, noch Kontakt zu dem genannten Finanzinvestor besteht. Nach Angaben des Sprechers hat die Salzgitter AG derzeit nicht die Absicht, die Aurubis AG zu übernehmen.
Die Aktien von Salzgitter und Aurubis reagierten unterschiedlich auf die Spekulationen. Während die Salzgitter-Aktie im XETRA-Handel um 0,97 Prozent stieg und bei 18,74 Euro lag, gab die Aurubis-Aktie um 1,14 Prozent nach und notierte bei 78,05 Euro.
Die Entwicklungen rund um mögliche Übernahmen und Fusionen in der Industrie sind wichtige Themen, die das Marktgeschehen beeinflussen können. Investoren und Aktionäre beobachten daher aufmerksam, wie sich die Situation zwischen Salzgitter und Aurubis weiterentwickelt. – NAG