Gepanschter Honig bleibt ein ernstes Problem für den Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund, wie Vizepräsident Bernhard Heuvel in einem Interview berichtete. Bei Laboruntersuchungen von Honigproben aus deutschen Supermärkten stellten die Imker fest, dass 25 von 30 Proben mit billigem Zuckersirup gestreckt waren, was die Fälschungen extrem schwer nachweisbar macht. Um diesem Treiben ein Ende zu setzen, hat sich die Berufsvereinigung mit Importeuren, dem Lebensmittelhandel, der EU-Kommission, der Polizei und Europol zusammengeschlossen. Aktuell sind noch Ermittlungen im Gange, weshalb die Namen der betroffenen Honigmarken vorerst geheim bleiben müssen, wie berichtet wird.
Bereits zu Beginn des Jahres hat die EU auf die Problematik reagiert. Künftig müssen auf Honigverpackungen das Herkunftsland deutlich und präzise angegeben werden. Bisher war es ausreichend zu erwähnen, ob der Honig aus der EU stammt oder nicht. Verbraucher werden aufgefordert, heimischen Honig zu kaufen, doch dieser deckt nur etwa 30 Prozent des deutschen Bedarfs. Im Laufe der nächsten zwei Jahre müssen die neuen Regelungen umgesetzt werden. Während die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch eine klare Verbesserung der Herkunftsangaben begrüßt, betont sie, dass dies allein nicht ausreiche, um gegen „Honig-Schummel“ vorzugehen, und fordert zudem erweiterte Grenzkontrollen und harmonisierte Analysemethoden zur Erkennung von gepanschten Produkten.