Ein neues Kapitel in der Fernmedizin beginnt: Die Techniker Krankenkasse (TK) hat sich entschieden, mit dem umstrittenen Anbieter TeleClinic zusammenzuarbeiten! Hinter TeleClinic steht das bekannte Unternehmen DocMorris, welches einige in der Apothekenwelt gehörig aufschreckt. Was so nach einer modernen Gesundheitslösung klingt, könnte tiefere Probleme mit sich bringen!
Das digitale Gesundheitsangebot der TK erweckt den Eindruck von einem Arzt, der jederzeit zur Verfügung steht. „Pünktlich um 8 Uhr ist der Computer hochgefahren“ und schon kann das medizinische Beratungsgespräch beginnen – so schillert es auf der Website der Krankenkasse. Doch die Realität könnte düsterer sein: Der Wechsel zu TeleClinic könnte sich als problematisch erweisen und die Grenzen zwischen Arzt und Apotheke verwischen.
Ein gefährlicher Pakt?
Die Apothekerkammer Nordrhein äußert sich besorgt: Der neue Partner TeleClinic und die Versandapotheke DocMorris teilen sich de facto eine Muttergesellschaft! Ein direkter Zugriff auf Patientendaten wäre somit nicht ausgeschlossen, und die kritische Trennung zwischen Arzt und Apotheke könnte in Gefahr sein – eine beunruhigende Aussicht für Patientenschutz und Datenschutz!
Zurück zur Erfolgsgeschichte der Fernbehandlungen: Ja, sie sind auf dem Vormarsch, doch angesichts der starren Strukturen in den ländlichen Arztpraxen könnte das Wachstum überfliegen, als wäre es ein scharfes Medikament. Der nicht gerade gute Ruf von DocMorris unter den deutschen Apothekern heizt die Stimmung zusätzlich an. Warum war so lange nichts von dieser Zusammenarbeit bekannt? Die Antwort könnte einfach sein: der schleichende Übergang, der keine nennenswerten Proteste auf sich zog.
Virtuelle Vorstellung oder Datenpoker?
Trotz Bedenken von Datenschützern und dem Hin und Her über die Verarbeitung von Nutzerdaten gibt die TK Entwarnung. „TeleClinic erfüllt alle qualitativen und wirtschaftlichen Kriterien“, behauptet die Krankenkasse. Doch die kritischen Stimmen bleiben laut – auch wenn sie bislang nicht weithin vernommen wurden.
Im Schatten der neuen Partnerschaft warnen Experten vor möglichen Interessenskonflikten. Sollte TeleClinic E-Rezepte erstellen, die direkt zu DocMorris führen, könnten das die Wogen im bestehenden Wettbewerb ordentlich zum Brodeln bringen. In dieser aufregenden Welt der Digitalisierung muss auf die Unabhängigkeit geachtet werden, während auf der anderen Seite immer wieder von Quersubventionierungen die Rede ist.
Der Datenschutzrechtler Jan Mönikes zeigt sich zunächst beruhigt, hält aber die praktische Umsetzung für verunsichernd. „Es gibt keine strengeren Vorschriften als für Gesundheitsdaten“, erklärt er. Könnte es am Ende wirklich dafür sorgen, dass die Patienten aufs Glatteis geführt werden, während sie vor ihrem Bildschirm sitzen?
Klar ist: Die TK muss sich beweisen und das Risiko im Hier und Jetzt eindämmen. Der ungebrochene Optimismus der TK muss auf eine harte Probe gestellt werden, während das Urteil des Landgerichts München schwebt und vielen Fragen aufwirft. Die Apothekerkammer Nordrhein bleibt skeptisch und wird den Schritt von DocMorris genau im Auge behalten, mit der festen Überzeugung, dass die Menschengerechtigkeit auf dem Spiel steht. Das Vertrauen in die Digitalisierung der Medizin kommt ins Wanken!