SchleswigSchleswig-HolsteinSchweiz

Der UKW-Ausstieg in Deutschland: Ein Vergleich zwischen Schleswig-Holstein, der Schweiz und dem Rest des deutschsprachigen Raums

Der Weg in die digitale Radiowelt: UKW vor dem Aus

Die Entscheidung, sich von der UKW-Radioausstrahlung zu verabschieden, ist ein Schritt, der nicht nur in der Schweiz und Schleswig-Holstein, sondern auch in anderen deutschsprachigen Regionen diskutiert wird. Während im nördlichsten deutschen Bundesland und in der Schweiz konkrete Pläne für den schrittweisen Ausstieg bis 2031 bestehen, fehlen solche Fahrpläne in den restlichen Bundesländern sowie in Österreich noch. Dies trotz der hohen Kosten für die parallele Verbreitung von UKW und dem digitalen Verfahren DAB+.

Die Herausforderung der Politik

Der Ausstieg aus der UKW-Radioausstrahlung liegt in Deutschland in der Verantwortung der Länder. Bisher haben keine Landesregierungen außerhalb von Schleswig-Holstein konkrete Zieldaten für den UKW-Ausstieg genannt. Die Politik zögert, da die Mehrheit der Bevölkerung noch immer UKW nutzt. Laut einer Studie der Landesmedienanstalten besitzen 86% der Haushalte UKW-Radios, während nur 33% über ein DAB+-fähiges Gerät verfügen. Dies stellt die Politik vor die Herausforderung, den Übergang für die Bevölkerung reibungslos zu gestalten.

Die Bedeutung der Privatsender

Proteste privater Sender haben bisherigen Versuchen, ein UKW-Ausstiegsdatum festzulegen, ein Ende gesetzt. Während einige Bundesländer wie Sachsen-Anhalt und Sachsen mit solchen Plänen scheiterten, hat Schleswig-Holstein Fortschritte erzielt. Die schwarz-grüne Landesregierung strebt an, das Bundesland zur „digitalen Hörfunkvorreiterregion“ zu machen und konnte die Sender von ihrem Vorhaben überzeugen.

Die Rolle der Finanzkommission

Die Finanzkommission zeigt sich ungeduldig und will ab 2033 die Kosten für die UKW-Verbreitung nicht mehr anerkennen. Dies könnte dazu führen, dass zumindest die öffentlich-rechtlichen Sender bis 2032 bundesweit aus der UKW-Verbreitung aussteigen. Die hohen Kosten für den Simulcast von UKW und DAB+ haben maßgeblich zu dieser Entscheidung beigetragen.

Die Situation in Österreich

In Österreich startete DAB+ erst 2018, weshalb ein UKW-Ausstieg noch keine Bedeutung hat. Im Vergleich zu Deutschland hat das Land eine kürzere Geschichte mit digitalen Radiosignalen und bleibt daher beim Thema UKW vorerst zurückhaltend.

Es wird spannend sein zu beobachten, wie die Entwicklung in den verschiedenen Regionen weiter voranschreitet und wie der Übergang von UKW zu digitalen Radiosignalen letztendlich gestaltet wird.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"