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E-Sport in Schleswig-Holstein: Herausforderung durch Politik und Anerkennung

Der E-Sport in Schleswig-Holstein, das mit einer Förderung von rund 1,5 Millionen Euro an der Spitze der Bundesländer steht, kämpft weiterhin um die Anerkennung der Gemeinnützigkeit, was Sportvereine bei der Mitgliedergewinnung gefährdet und von der Bundesregierung im Steuerfortentwicklungsgesetz nicht berücksichtigt wurde.

Stand: 25.07.2024 10:12 Uhr

E-Sport nimmt in Schleswig-Holstein eine bemerkenswerte Stellung ein, doch die fehlende Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch die Bundesregierung stellt eine bedeutende Hürde für die Entwicklung in diesem Bereich dar. Insbesondere Sportvereine sehen sich dadurch in ihrer Mitgliederwerbung stark eingeschränkt.

Bedeutung der Gemeinnützigkeit für Sportvereine

Die Frage der Gemeinnützigkeit ist für viele Sportvereine zentral, wenn es darum geht, neue Mitglieder zu gewinnen. E-Sport-Angebote werden häufig als wichtiges Element angesehen, um jüngere Zielgruppen anzusprechen. Jedoch müssen Sportvereine hier vorsichtig sein, denn ohne die offizielle Anerkennung riskieren sie den Verlust ihrer eigenen Gemeinnützigkeit. Dies betrifft nicht nur die steuerlichen Vorteile, wie beispielsweise die Absetzbarkeit von Spenden, sondern auch die grundlegende Gleichstellung von E-Sport mit traditionellen Sportarten.

Engagierte Community mit wachsender Basis

In Schleswig-Holstein sind schätzungsweise 300.000 Menschen an E-Sport interessiert. Städte wie Kiel und Flensburg beherbergen aktive E-Sport-Communities, während weitere regionale Zentren in Heide und Mölln entstehen. Ein zusätzlicher Standort in Husum ist für die nahe Zukunft geplant. Die zunehmende Zahl der Interessierten zeigt, dass E-Sport im Land stark im Kommen ist und eine bedeutende Freizeitbeschäftigung darstellt.

E-Sport als Teil des gesellschaftlichen Wandels

Die gesellschaftliche Wahrnehmung von E-Sport hat sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Früher wurden Kinder, die sich für „elektronischen Sport“ interessierten, von den Eltern oft kritisch betrachtet. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein, da E-Sport mittlerweile einen großen Teil des Freizeitverhaltens vieler Jugendlicher prägt und sogar von Unternehmen in Bewerbungsprozessen berücksichtigt wird.

Kritik an der politischen Entscheidung

Philipp Eppen, Vorsitzender des E-Sport-Verbands Schleswig-Holstein, äußert sich enttäuscht über die Entscheidung der Ampel-Koalition, die im „Steuerfortentwicklungsgesetz“ keine Regelung zur Gemeinnützigkeit des E-Sports getroffen hat. Eppen bezeichnet diese Entscheidung als „Schlag ins Gesicht“ für die Menschen, die sich in diesem Bereich engagieren. Sie hatten auf eine offizielle Anerkennung gehofft, um den E-Sport als wichtigen Teil der Gesellschaft zu etablieren.

Förderung und Unterstützung aus Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein hat sich als Vorreiter im Bereich E-Sport etabliert. Mit bisherigen Fördergeldern von rund 1,5 Millionen Euro unterstützt das Land verschiedene Initiativen, darunter auch das E-Sport Regionalzentrum in Flensburg. Diese finanzielle Unterstützung ist entscheidend, um E-Sport weiter auszubauen und der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Insgesamt zeigt die Situation im E-Sport vielversprechende Entwicklungen, aber auch Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Die fehlende Anerkennung der Gemeinnützigkeit könnte langfristige Konsequenzen für die Integration des E-Sports in die Vereinsstruktur Schleswig-Holsteins haben. Umso wichtiger ist es, dass die Community weiterhin aktiv bleibt und für ihre Anerkennung kämpft.

NAG

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