Geesthacht. Die Einführung des „Geesthachter Netzbau“ markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung der Energiewende in der Region, indem die Stadt Geesthacht innovative Lösungen zur Sicherstellung der Infrastruktur präsentiert.
Ein neuer Schritt in der Energiewende
Mit dem neuen Unternehmen „Geesthachter Netzbau“ geht Geesthacht nun einen innovativen Weg, um zukünftige Herausforderungen im Bereich der Energieversorgung zu meistern. Die Neugründung wird als Teil eines umfassenden Projekts zur Umsetzung der Energiewende angesehen und ist besonders relevant in Zeiten, in denen der Fachkräftemangel und die Verfügbarkeit von Tiefbauunternehmen eine zentrale Rolle spielen.
Synergieeffekte und Effizienzsteigerungen
Die Stadtwerke Geesthacht halten 52 Prozent der Anteile am Geesthachter Netzbau, während die Geestra-Bau Versorgungs GmbH die verbleibenden 48 Prozent innehat. Markus Prang, Geschäftsführer der Stadtwerke, sieht in der Gründung des Unternehmens auch eine Chance zur Verbesserung der Kosteneffizienz und Termintreue bei Projekten. „Synergien in der Planung und Ausführung werden zu einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis führen“, sagt er.
Geesthacht als Vorreiter in Schleswig-Holstein
Geesthacht nimmt mit dieser Initiative eine Vorreiterrolle in Schleswig-Holstein ein, indem das Unternehmen eine Ausnahmegenehmigung für die Gründung erhalten hat. Diese Genehmigung, die unter die Experimentierklausel fällt, zeigt, dass die Stadt aktiv neue Wege beschreiten möchte, um die Energiewende voranzutreiben. „Wir setzen ein Zeichen, dass wir in der Lage sind, uns proaktiv den Herausforderungen der Zukunft zu stellen“, betont Bürgermeister Olaf Schulze.
Umfangreiche Pläne für Infrastrukturausbau
Das neue Unternehmen wird sich mit der Verlegung von etwa 300 Kilometern Gasleitungen und rund 400 Kilometern Niederspannungskabeln befassen, um die Integration von Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen in das Stromnetz zu ermöglichen. Die geschätzten Kosten dieser Maßnahmen belaufen sich bis 2045 auf rund 400 Millionen Euro, was die Bedeutung dieser Projekte unterstreicht.
Professionelle Ausbildung und Fachkräftegewinnung
Die GNG plant zudem, die Ausbildung von Fachkräften im Bereich des Tief- und Rohrleitungsbaus zu fördern. Stephan Wollschläger, der Bereichsleiter für Technik und Infrastruktur, berichtet, dass 13 neue Mitarbeiter bereits für das Unternehmen gewonnen werden konnten. „Die Mehrheit unserer Fachkräfte kommt aus Geesthacht und der Umgebung“, sagt er. Dies sorgt nicht nur für regionale Beschäftigung, sondern auch für den Erhalt von Fachwissen vor Ort.
Störungsnotdienst bleibt unverändert
Für die Bürger Geesthachsts bleibt die Störungsnummer für Energie und Wasser unverändert. Die Erreichbarkeit der Dienstleistungen wird durch die neue Unternehmensgründung nicht beeinträchtigt, was für die Bürger Sicherheit bedeutet.
Ein Blick in die Zukunft
Die Arbeiten an der Infrastruktur werden schon bald beginnen. Projekte befinden sich in der Planung, darunter auch umfassende Tiefbauarbeiten in mehreren Straßen der Stadt. Dabei wird nicht nur ein Kabelwechsel vorgenommen, sondern es werden oft mehrere Leitungen gleichzeitig verlegt, was zu größeren Verkehrsbehinderungen führen kann. „Die Dimensionen der Baustellen verändern sich, was gerade durch die Energiewende geprägt ist“, erklärt Wollschläger.
Durch die Gründung des „Geesthachter Netzbau“ wird Geesthacht nicht nur seine Infrastruktur sichern, sondern auch aktiv zur Energiewende beitragen. Die Investitionen sind eine langfristige Strategie, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden und die Stadt nachhaltig aufzustellen.
– NAG