Rendsburg-EckernfördeSchleswigSchleswig-Holstein

Kostenloses Wasser in Rendsburg: Gastronomen reagieren auf Hitze

In Rendsburg, Anfang September, reagierten mehrere Gastronomen während einer Hitzewelle positiv auf die Nachfrage nach kostenlosem Leitungswasser, wobei sie die EU-Trinkwasserrichtlinie als Anreiz ansehen, aber ohne gesetzliche Verpflichtung weiterhin auf freiwillige Hilfsbereitschaft setzen.

Anfang September zeigt sich Schleswig-Holstein von seiner heißesten Seite. Die Temperaturen schießen auf bis zu 28 Grad, und während viele Menschen in der Sommerhitze vor sich hin schwitzen, bleibt die Frage nach einer erfrischenden Abkühlung für viele unbeantwortet. Besonders auf einem Einkaufsbummel kann der Durst zu einer echten Herausforderung werden. In vielen Gegenden der Welt ist es einfach, an öffentlichen Brunnen kostenlos Wasser zu erhalten. Doch wie sieht es eigentlich in Deutschland aus, und speziell in Rendsburg?

In der Innenstadt von Rendsburg haben einige Gastronomen eine klare Antwort auf die Nachfrage nach kostenlosem Leitungswasser. Petra Andreotti-Storm, die Inhaberin des beliebten Eiscafés Piccolo Rialto am Schiffbrückenplatz, sagt unmissverständlich: „Ja, auf jeden Fall“. Dies ist in der Rendsburger Gastronomie keine Einzelfalllösung, sondern wird von mehreren Etablissements praktiziert.

Breite Unterstützung für durstige Gäste

Das „Anders Döner“ und das „Asia Wok Bistro“ lassen ebenfalls keine Zweifel aufkommen. „Natürlich geben wir unseren Kunden auf Nachfrage ein Glas Wasser“, so die Mitarbeiter der beiden Lokale. Das zeigt, dass es in Rendsburg sowohl auch in der Gastronomie ein gewisses Maß an Verständnis und Hilfsbereitschaft gibt, zumindest wenn es um praktische Lösungen bei Durst geht.

Im Gegensatz dazu werden viele Deutsche im Restaurant nicht automatisch mit einem Glas Leitungswasser versorgt. Dies könnte sich durch die neue Trinkwasserrichtlinie der EU-Kommission ändern, die seit 2023 in Deutschland in Kraft ist. Diese Richtlinie soll dazu anregen, dass Gastronomen ihren Gästen kostenloses Leitungswasser anbieten. Reelle Verpflichtungen zur Umsetzung gibt es jedoch nicht, und das bereitet dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) einige Sorgen.

Der Dehoga äußert bei dieser Thematik Bedenken und sieht die gesetzliche Vorgabe als völlig inakzeptabel an. Einige Gastronomen befürchten, dass ein kostenloses Wasserangebot ihren Umsätzen schaden könnte, was in Zeiten des steigenden Preisdrucks und der wirtschaftlichen Unsicherheit eine kritische Angelegenheit darstellt.

Trotz der Bedenken zeigt sich eine pragmatische Seite bei vielen Händlern. So berichtet das Team von der Bäckerei Drews, dass sie auf Anfrage ebenfalls bereit sind, Wasser aus dem Hahn auszuschenken, besonders an heißen Tagen, wenn es im Verkaufsraum durch die Öfen wärmer ist als in anderen Geschäften. Der freundliche Service findet klare Grenzen: „Saft-Getränke geben wir nicht kostenlos, aber bei Leitungswasser machen wir eine Ausnahme“, erklärt ein Mitarbeiter in einem Fast-Food-Restaurant.

Um das Bild abzurunden, scheinen viele Händler in Rendsburg sich einig zu sein, dass ein Glas Wasser immer drin ist, um den Durst zu stillen. Die freiwillige Bereitschaft, den Kunden bei der Wasserversorgung unter die Arme zu greifen, zeigt die Gastfreundschaft der Rendsburger Gastronomie, auch wenn sie durch keine gesetzlichen Verpflichtungen dazu angehalten werden.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"