OstholsteinSchleswigSchleswig-Holstein

Schleswig-Holsteins Gewässer: Gefahren für Schwimmer erkennen und meiden

Die DLRG warnt Eltern in Schleswig-Holstein, am Wasser auf ihre Kinder zu achten, da immer mehr Badegäste, insbesondere Erwachsene, gefährliche Strömungen unterschätzen und stattdessen lieber auf ihr Smartphone schauen, was zu lebensbedrohlichen Situationen führt.

Die Sicherheitslage an Badeseen und Stränden in Schleswig-Holstein beschäftigt nicht nur Rettungsschwimmer, sondern auch die gesamte Gemeinschaft. Diese Problematik ist besonders relevant in Zeiten, in denen zahlreiche Menschen aktiv ins Wasser gehen, um sich in den Sommermonaten abzukühlen. Experten warnen jedoch vor den Gefahren, die insbesondere durch unzureichende Beaufsichtigung der Kinder verursacht werden können.

Unterschätzte Gefahren am Wasser

Am Ratzeburger See, einem beliebten Ziel für Badegäste, beobachten die Rettungsschwimmer der DLRG, dass viele Erwachsene die Risiken beim Schwimmen in Binnengewässern nicht ernst nehmen. Der Ortsgruppenleiter der DLRG Ratzeburg, Malte Allrich, hebt hervor, dass die Dynamik am Wasser – von plötzlichen Wellen bis hin zu starken Strömungen – oft unterschätzt wird. Viele lassen sich von der ruhigen Oberfläche des Wassers täuschen.

Der Einfluss von Smartphones auf die Aufsichtspflicht

Besonders besorgniserregend ist die Beobachtung, dass viele Eltern während ihres Aufenthalts am Wasser eher auf ihre Smartphones schauen, anstatt auf ihre Kinder. Allrich berichtet, dass es immer wieder vorkommt, dass ältere Kinder ohne erwachsene Begleitperson an die Badestellen geschickt werden. „Die DLRG ist zwar da, um Leben zu retten, jedoch übernehmen wir nicht die Aufsichtspflicht“, erklärt Allrich. Diese Ablenkung führt dazu, dass Kindern die nötige Aufmerksamkeit entzogen wird, was das Risiko erhöht, dass sie in schwierige Situationen geraten.

Statistik und Trends

Die DLRG stellt fest, dass in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr 28 Menschen ertrunken sind, während die Zahl der ertrinkenden Kinder unter zehn Jahren stark gesunken ist. Dies deutet darauf hin, dass Eltern insgesamt sensibilisierter bezüglich der Gefahren im Wasser geworden sind. Während vor 20 Jahren deutlich mehr Kinder betroffen waren, gab es in den letzten Jahren in Schleswig-Holstein keine Ertrinkungsfälle bei Kindern unter zehn Jahren. Allerdings bleibt das Problem bestehen, da weniger erfahrene Schwimmer, insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund, weiterhin besonders gefährdet sind.

Warum Aufklärung so wichtig ist

Laut DLRG verlässt mehr als die Hälfte der Grundschüler die Schule ohne sichere Schwimmfähigkeiten. Das Fehlen von Schwimmausbildung in vielen Herkunftsländern führt dazu, dass Angehörige bestimmter Bevölkerungsgruppen häufig nicht die notwendige Schwimmkompetenz besitzen. Die DLRG setzt auf Aufklärungsarbeit – Schwimmkurse für Geflüchtete und Informationsveranstaltungen sind Teil dieser Strategie, um den Menschen zu helfen, die Gefahren zu erkennen und besser damit umzugehen.

Schutzmaßnahmen und Empfehlungen

Die DLRG empfiehlt, nur an bewachten Badestellen zu schwimmen und stets darauf zu achten, dass die Schwimmer über die nötigen Kenntnisse verfügen. Die Werte der World Health Organisation zum Thema Ertrunkenschutz sein ein klarer Appell für jeden: „Jeder kann ertrinken, niemand sollte.“

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Sicherheitslage am Wasser eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung darstellt. Während der Sommermonate ist es unerlässlich, die Gefahren bewusst zu machen und sicherzustellen, dass Kinder bei ihren Aktivitäten am Wasser immer beaufsichtigt werden. Nur so können tragische Unfälle und Lebensbedrohungen vermieden werden.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"