Die Entscheidung des Welterbekomitees über die Aufnahme von Schwerin als Welterbe hat nicht nur lokale Begeisterung ausgelöst, sondern auch wichtige Fragen zur zukünftigen Rolle des Welterbe-Vereins aufgeworfen. Diese Thematik wurde jüngst während einer Feier im Schleswig-Holstein-Haus erörtert, die den neuen Status der Stadt würdigte.
Der Welterbe-Verein: Ein Neuanfang
Joachim Brenncke, der Vorsitzende des Welterbe-Vereins, betonte die Notwendigkeit, die Ziele des Vereins neu auszurichten. Mit dem erfolgreichen Angestrebten, das Schweriner Residenzensemble auf die UNESCO-Welterbeliste zu bringen, ist eine neue Phase der Vereinsarbeit angebrochen. „Wir müssen uns Gedanken darüber machen, welchen Einfluss wir jetzt auf die lokale Kultur- und Stadtentwicklung haben können“, so Brenncke. Es bleibt abzuwarten, wie genau sich diese Ziele konkretisieren werden.
Die Bedeutung des Titels für die Region
Die Auszeichnung als UNESCO-Welterbe stellt eine bedeutende Stärkung der kulturellen Identität Schwerins dar und könnte langfristig zahlreiche Möglichkeiten der Stadtentwicklung eröffnen. Landtagspräsidentin Birgit Hesse (SPD) betonte, dass diese Errungenschaft das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen vieler Bürger ist. „Ein Zurücklehnen darf es jetzt nicht geben“, sagte Hesse und unterstrich damit die Notwendigkeit, aktiv an der Gestaltung der Zukunft der Stadt zu arbeiten.
Spenden und Engagement für das Welterbe
Seit der Gründung im Jahr 2015 hat der Förderverein bemerkenswerte Erfolge erzielt und fast eine Million Euro an Spenden gesammelt. Diese Mittel wurden entscheidend genutzt, um einen 3D-Modell im Stadtzentrum zu erstellen, das das Residenzensemble darstellt. Solche Initiativen tragen zur Sensibilisierung und Wertschätzung des kulturellen Erbes in der Region bei und fördern das bürgerschaftliche Engagement in der Gesellschaft.
Politische Resonanz und neue Ideen
Kulturministerin Bettina Martin (SPD), die Schwerin bei der entscheidenden Sitzung des Welterbekomitees im indischen Neu-Delhi vertreten hat, hebt hervor, wie wichtig dieser Moment für ihre politische Laufbahn ist. Sie regte an, den Welterbestatus der Stadt auf einer Briefmarke zu verewigen, was eine symbolische Geste wäre, um das Bewusstsein für das kulturelle Erbe zu verstärken und die Identität der Stadt zu fördern. Stadtpräsident Sebastian Ehlers (CDU) bemerkte, dass es in Schwerin nie an Ideen mangelt und verwies auf laufende Bestrebungen, die Bildungseinrichtungen auszubauen.
Insgesamt wird die Eintragung Schwerins in die Liste der Welterbestätten nicht nur als kulturelle Auszeichnung gesehen, sondern könnte auch als Katalysator für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt und ihrer Gemeinschaft wirken. Die Herausforderungen und Chancen, die sich daraus ergeben, werden maßgeblich die Zukunft Schwerins prägen.